Jung und Sinzig der SPD AG60 Plus treffen Franz Müntefering


Reinhard Jung und Walter Sinzig trafen Franz Müntefering (Mitte). von privat
Reinhard Jung und Walter Sinzig trafen Franz Müntefering (Mitte). © privat

Gelsenkirchen/Kreis Olpe. In den Räumen der AWO in Gelsenkirchen hat kürzlich eine Versammlung der AG60Plus der SPD in der Region Westliches Westfalen stattgefunden. Hierzu war es den beiden Genossen Reinhard Jung und Walter Sinzig gelungen, den Vorsitzenden der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen) als Gastredner zu gewinnen: den ehemaligen Bundesminister Franz Müntefering.


Im Vorfeld hatte man das Thema „Fit im Alter - Alt werden in dieser Zeit“ festgelegt. Etwa 40 Genossen begrüßte Jung. Er gab eine kurze Einführung über die BAGSO; circa 120 Vereine bilden das Gerüst der BAGSO. Sie kommen etwa aus der AG60PLus, dem VDK, der Seniorenvereinigung und weiteren. Die Mitgliederzahl basiert zwischen acht und neun Millionen.

Franz Müntefering Hatte seine Rede in Untergruppen eingeteilt, Staat - Gesellschaft - Hospiz und Geriatrie. Unter diesen Begriff fällt etwa:
  • Bedingungen schaffen, dass alle in Ruhe leben können.
  • Pflegepersonal besser organisieren, zurzeit sind nur acht bis neun Prozent organisiert.
  • Das teilweise sehr niedrige Lohnniveau ist mit schuldig an der Rentengrundlage.
  • Es müssen Lebensbedingungen geschaffen werden die in allen Ländern gleich sind.
  • Zu den Lebensbedingungen gehören unter anderem persönliche Kontakte zu suchen und pflegen, den Körper und den Kopf in Bewegung zu halten. Teilnehmen an freudigen Ereignissen.
Bei der Gesellschaft werde ein großes Problem in der Krankheit „Demenz“ angesehen. Zurzeit betrage die Quote bei der 60-jährigen Bevölkerung etwa ein bis zwei Prozent. Diese Zahl steige bei den 90-Jährigen auf etwa 35 bis 40 Prozent. Dieser Gruppe könne nur durch Begleitung, Pflege und Gespräche geholfen werden. Auch die Angst der älteren Menschen vor dem eventuellen notwendigen Gang zum Sozialamt könne nur durch Reden und erklären der Bevölkerung genommen werden.
Jede Stadt sollte ein Hospiz anbieten
Die Pflege zu Hause solle ein wichtiges Ziel sein. Die Todesfälle ergäben ein erschreckendes Bild. Demnach sterben im Hospiz jährlich etwa 30.000 Menschen. Das sei das Doppelte, als die bei der häuslichen Pflege. Wichtig sei auch, das jede Stadt ein Hospiz anbieten könnte. Bei Single- Haushalten solle einer Person der Stadtverwaltung eine aufsuchende Seniorenbetreuung ermöglicht werden.

Wichtig sei auch, wenn in der Altenpflege keine Einzelverträge mehr geschlossen werden dürften, sondern auch hier eine Gehaltssicherung gegeben würde. Ein ganz wichtiger Mosaikstein im Alter sei die Mobilität. Hier sei ein wichtiger Ansatz bei der Verwaltung zu suchen und herzustellen.

Straßen und Wege müssten behindertengerecht errichtet werden, Wohnungen seien genauso zu behandeln. 2017 seien im Straßenverkehr etwa 3.500 Todesfälle verzeichnet worden, die Zahl betrage im häuslichen Bereich etwa 7.800.
Anschließende Diskussion mit ehemaligem Bundesminister
 
Auch die sogenannten Mehrgenerationen-Häuser seien und könnten ein Meilenstein der Gesellschaft sein. Diese seien vom Staat besser zu fördern. Nach dem Vortrag stand Franz Müntefering den Genossen zur Diskussion noch einige Zeit zur Verfügung. Für das kommende Jahr werden von Jung und Sinzig weitere Veranstaltungen auf Kreis- und Regionsebene geplant. Vorgespräche sind schon eingeleitet.
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