Ihnetalbrücke bleibt bis Frühjahr halbseitig gesperrt

Begründung von Straßen.NRW: „Umfangreiche und detaillierte Planung"


  • Kreis Olpe, 26.08.2016
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

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Die Ihnetalbrücke bleibt für den Verkehr länger halbseitig gesperrt als ursprünglich geplant: Statt zum Jahresende kann das dringend sanierungsbedürftige Bauwerk im Verlauf der L512 zwischen Attendorn und Olpe voraussichtlich erst im Frühjahr wieder voll belastet werden. Das geht aus einer Pressemitteilung von Straßen.NRW hervor. Darin wirbt der Landesbetrieb um Verständnis für die Dauer der Maßnahme und listet die zahlreichen Planungsschritte auf.


Seit dem Ende der Sommerferien häuften sich die Beschwerden der Verkehrsteilnehmer. Kern der Kritik: Unverständnis darüber, dass die Sanierungsarbeiten auch knapp zwei Monate nach der Sperrung noch nicht begonnen haben. Straßen.NRW begründet das mit den zahlreichen erforderlichen Arbeitsschritten, die von der Planung bis zur Montage eines Tragegerüsts notwendig sind: „Eine solche Abstützung der Brücke kann nicht einfach so mit ein paar Holzstempeln, wie man das aus dem Hochbau kennt, umgesetzt werden. Hier muss, wegen der großen Lasten, eine umfangreiche und detaillierte Planung der Realisierung vorausgehen.“ Die Tragkraft der 1959 erbauten Talbrücke ist für das heutige Verkehrsaufkommen nicht mehr ausreichend. Das hatten Berechnungen von Straßen.NRW ergeben, woraufhin der Landesbetrieb Ende Juni kurzerhand die Brücke im Verlauf der L512 zwischen Attendorn und Olpe halbseitig sperren ließ – und damit einen Knotenpunkt des kreisweiten Verkehrs (LokalPlus berichtete). Jetzt soll ein Traggerüst entstehen, das der Brücke zusätzliche Stabilität verleiht und wieder eine zweispurige Verkehrsführung auf dem Bauwerk ermöglicht. In Parallellage dazu soll außerdem eine neue Brücke über die Ihne und die Bahngleise gebaut werden.
Mitten in der Planungs- und Abstimmungsphase
In der Pressemitteilung listet Straßen.NRW die einzelnen Arbeitschritte, insgesamt 14, des Vorhabens stichpunktartig auf (siehe Infokasten). Die notwendigen Planungsaufträge habe der Landesbetrieb inzwischen erteilt. „Da wir uns aber noch in der Planungs- und Abstimmungsphase befinden, kann man derzeit in der Örtlichkeit noch nichts sehen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Zum Jahresende sollen die Sanierungsarbeiten dann beginnen und im Frühjahr abgeschlossen sein – sofern die Witterung mitspielt. Die Schaltung der vorhandenen Signalanlage sei in Abstimmung mit dem Straßenverkehrsamt der Stadt Attendorn und der Polizei darüber hinaus „weiter optimiert“ worden. Verkehrsteilnehmer sollten sich „bei den jeweiligen Grünphasen unverzüglich in Bewegung“ setzen, um große Lücken und die weitere Behinderung des Verkehrsflusses zu vermeiden, teilt Straßen.NRW außerdem mit.
Komplette Sperrung der Brücke war möglich
Allen Kritikern gibt der Landesbetrieb außerdem zu bedenken, dass die halbseitige Sperrung das kleinere Übel sei: Wäre die Brücke weiterhin voll belastet worden, hätte es zu einer Schädigung des Tragwerks kommen müssen. In diesem Fall hätte das marode Bauwerk sogar komplett gesperrt werden müssen.
Die Arbeitsschritte bis zur Montage des Tragegerüsts
• Erstellung eines Bodengutachtens • Planung der Notunterstützung durch ein Ingenieurbüro • Statische Berechnung der Unterstützung • Durchführung des notwendigen Grunderwerbs • Abstimmung der Planung mit den Landschafts- und Wasserbehörden • Abstimmung der Planung mit der Bahn • Öffentliche Ausschreibung der Maßnahme • Wertung der Angebote • Vergabe des Auftrags • Einweisung der Firma inklusive der Einrichtung einer Baustellenzufahrt • Erstellen der Betonfundamente • Maßhaltiges Herstellen der individuellen Stahlstützen • Montage des Abstützungsgerüstes • Abnahme und Abrechnung
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