Ideen für die digitale Zukunft im Dorf gesucht

110 Teilnehmer beim Tag der Dörfer in Südwestfalen


In der Schützenhalle Oberveischede stellten sich die Teilnehmer des Dorf-Tages zum Gruppenbild. von Südwestfalen Agentur
In der Schützenhalle Oberveischede stellten sich die Teilnehmer des Dorf-Tages zum Gruppenbild. © Südwestfalen Agentur

Kreis Olpe/Oberveischede. Dörfer lebenswert halten, Ehrenamtler vernetzen, Digitalisierung nutzen: Rund 110 Dorfaktive aus ganz Südwestfalen waren zum sechsten „Tag der Dörfer“ nach Oberveischede gekommen, um gemeinsam an der Zukunft der Dörfer in der Region zu arbeiten, Praxisbeispiele zu sehen und zu erfahren, wie digitale Hilfsmittel Dorfbewohnern helfen können.


„Digitale Möglichkeiten sind gestaltbar. Mit Menschen und für die Menschen“, sagte Olpes Landrat Frank Beckehoff. „Es geht um Daseinsvorsorge oder besser gesagt: Dableibevorsorge.“ Impulse bekamen die 110 Gäste aus dem Kreis Höxter, wo über das Bundesmodellprojekt "Smart Countryside" bereits verschiedene Ideen und Projekte umgesetzt wurden. Dazu gehören eine Fürsorge-Plattform und die Ausbildung von Dorf-Digital-Experten, die digitales Wissen im Dorf weitergeben.
Hilfe in praktischen Dingen
„Auch in Südwestfalen gibt es schon gute Beispiele“, erklärte Hildegard Schröteler-von Brandt. Als Professorin an der Universität Siegen lenkt sie das Projekt „Digitale Dorf.Mitte“. Dabei werden gemeinsam mit den Bewohnern Vorhaben umgesetzt, die Bürgerinnen und Bürgern in ganz praktischen Fragen weiterhelfen.

Mit dem Austragungsort Oberveischede zog der „Tag der Dörfer“ erneut in einen äußerst engagierten Ort, der den Teilnehmern in einem Rundgang vorgestellt wurde. So bündelt die Dorfgemeinschaft Oberveischede die Interessen aller Vereine im Ort und entwickelt das Dorf strategisch weiter. Der örtliche Kindergarten steht in der Trägerschaft eines Elternvereins, der wiederum auch den Spielplatz errichtet hat. Über 70 Mitglieder im Verein „Wir für uns“ kümmern sich im Dorf um Menschen, die kurzfristig Hilfe benötigen.
Wikipedia fürs Dorf
Angespornt durch die vielen kreativen Beispiele diskutierten die Dorfaktiven in Workshops offen über Themenstellungen. So wünschten sich die Dörfer beim Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ neben den Auszeichnungen vor allem eine kontinuierliche Unterstützung über die Wettbewerbszeit hinaus. Die Verknüpfung von Lebensmitteltransporten mit dem ÖPNV wurde ebenso diskutiert wie eine Art Wikipedia für Dorf und Digitalisierung in der Region, wo sich gute Ideen und Wissen miteinander teilen lassen.

„Der Tag hat wieder gezeigt, wie wichtig der persönliche Austausch und die Vernetzung für die Dorfaktiven sind. Digitale Hilfsmittel können helfen, die Vernetzung darüber hinaus zu organisieren“, sagte Dr. Stephanie Arens, Leiterin der REGIONALE 2025 bei der Südwestfalen Agentur.
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