Herbert Reul spricht über Sicherheit und Konzept gegen Rechts
NRW-Innenminister stellt bei Kreisparteitag sein Sicherheitskonzept vor
- Kreis Olpe, 16.06.2018
- Von Rüdiger Kahlke
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Kreis Olpe. Lob für das Dorfgemeinschaftshaus in Wenden-Möllmicke, Ärger über den Unionsstreit in Berlin. Dann kommt Herbert Reul schnell zur Sache, seiner Sache. Der NRW-Innenminister ist Gastredner beim Kreisparteitag der CDU . Sein Thema „NRW gemeinsam sicherer machen“.
„Manpower“. Der Begriff fällt häufiger. Mehr Polizisten kann auch der Minister nicht aus den Hut zaubern. Das dauert. Aber: er will jedes Jahr 2300 zusätzliche Bewerber einstellen. Zwischenzeitlich sollen Unterstützer die Beamten entlasten. Reul macht’s praktisch: Müssen im Radarwagen Beamte sitzen? Können nicht Bürokräfte Verwaltungsarbeit übernehmen und Berichte schreiben? Dann ist da noch die Technik.
Er ermuntert zu Ordnungspartnerschaften in den Kommunen. Auch das spare Personal, verbessere die Effizienz. Investitionen in einbruchsichere Fenster verbessern die Sicherheitslage. Deswegen sein Appell an alle „ein bisschen mehr aufzupassen“. Das Thema heißt „NRW gemeinsam sicherer machen“. Dazu gehört für Reul auch eine Anerkennungskultur. 8.000 tätliche Angriffe auf Polizisten machten ihn fassungslos. Reul fordert mehr Wertschätzung für die Arbeit von Polizei und Rettungskräften. „Das muss bei der Führung anfangen“, nimmt er Politik und sich in die Pflicht.
Reul: „Technik hilft Probleme zu lösen.“ Beispiel: Verkehrsüberwachung. Er dürfe zehn Beamte auf die Autobahnbrücke stellen, um die Kennzeichen der Fahrzeuge zu notieren, aber keine Überwachungsanlage mit Software, die gesuchte Fahrzeuge automatisch herausfiltert. Die Mautbetreiber dürfen Fahrzeugdaten erfassen, die Polizei nicht.
Reul präsentierte sich in Möllmicke als Macher mit praxisnahen Beispielen, mit volkstümlicher Sprache. Aber auch als jemand, der nicht behauptet, den „Stein der Weisen“ gefunden zu haben. Er will gerne „pragmatische Lösungen diskutieren“. Ist offen für Vorschläge, „wie es rechtlich besser geht“ und hat dabei mögliche Einwände oder Verfassungsklagen gegen sein geplantes Polizeigesetz im Blick. Er forderte aber auch auf, „aus Grabenkämpfen rauszukommen: Was man besser machen kann, machen“, sagt er. Schnörkellos und pragmatisch, ein geerdeter Minister. Das kam an bei den Delegierten beim Kreisparteitag in Wenden.