„Hebammen leisten einen „unverzichtbaren Beitrag“

Frauen Union Kreis Olpe


 von Symbol Helios Klinik Attendorn
© Symbol Helios Klinik Attendorn

Kreis Olpe. Wie geht es mit der Geburtshilfe und der Hebammenausbildung weiter? Mit dieser Frage hat sich der Landesvorstand der Frauen Union Nordrhein-Westfalen jetzt beschäftigt. Kerstin Brauer, Vorsitzende der der Frauen Union Kreis Olpe, hat dazu eine klare Meinung: „Seit Menschengedenken gibt es Hebammen, und wenn es nach der Frauen-Union Kreis Olpe geht, soll dieser Beruf auch Zukunft haben. Hebammen leisten einen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag bei der Versorgung von Schwangeren, Müttern und Familien. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Hebammenhilfe und der Erhalt der Geburtshilfe sind daher von besonderer Bedeutung.“


In Deutschland muss bis zum 18. Januar 2020 die EU-Richtlinie 2013/55/EU über die Anerkennung von Berufsqualifikationen umgesetzt sein. Hiervon wird insbesondere die Hebammenausbildung betroffen sein. Durch die in das nationale Recht umzusetzende Richtlinie werden die Zugangsvoraussetzungen für die Hebammenausbildung von zehn auf zwölf Jahre allgemeine Schulausbildung angehoben. Aus Sicht des Bundes ergibt sich hieraus die Notwendigkeit einer vollständigen Akademisierung der Hebammenausbildung bis zum 18. September 2020.
Ausbildung: Fachhochschulen einbinden
Brauer weiter: „Die vollständige Überführung der Hebammenausbildung an die Hochschulen würde in Nordrhein-Westfalen erhebliche Folgen für die Struktur der Ausbildung mit sich bringen. Bislang wird lediglich an einer Hochschule, der Hochschule für Gesundheit in Bochum, die primärqualifizierende akademische Hebammenausbildung im Rahmen eines Modellstudiengangs angeboten. Die Frauen Union fordert, dass bei der Novelle des Hebammengesetzes auf der Bundesebene die nordrhein-westfälischen Fachschulen mit ihrer langjährigen Fachexpertise eingebunden werden. Hierdurch kann verhindert werden, dass die Ausbildungszahlen einbrechen und die flächendeckende Versorgung mit geburtshilflichen Leistungen gefährdet wird.“ 

Um die flächendeckende Versorgung mit qualitativ hochwertigen Geburtshilfeleistungen für Nordrhein-Westfalen sicherzustellen, wurde im CDU-geführten Landesgesundheitsministerium eine Projektgruppe „Strukturelle Weiterentwicklung Geburtshilfe“ eingerichtet. Aufgabe der Projektgruppe ist es u.a., Umsetzungsvorschläge zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der geburtshilflichen und hebammenhilflichen Versorgung und zur Senkung der Kaiserschnittrate zu erarbeiten.
„Normale Geburt nicht schlechter abrechnen als Kaiserschnitt“
Mit einer 30,9 Prozent sei die Kaiserschnittrate 2016 in Nordrhein-Westfalen auch im Bundesländervergleich immer noch sehr hoch gewesen. Insbesondere die Vergütung für die Krankenhäuser im Zusammenhang mit einer Kaiserschnittgeburt und einer normalen Geburt standen im Zentrum der Diskussion im Landesvorstand der Frauen Union Nordrhein-Westfalen. 

Brauer: „Eine Kaiserschnittgeburt wird im medizinischen Abrechnungssystem folgerichtig höher vergütet, weil das Leistungsentgelt die höheren Aufwendungen berücksichtigt. Die Frauen Union Nordrhein-Westfalen tritt dafür ein, dass die normale Geburt im medizinischen Abrechnungssystem nicht schlechter gestellt wird. Dies könnte ein Beitrag dazu sein, die Kaiserschnittrate zu senken.“
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