Grüne wollen Resolution gegen Rechts in den Kreistag einbringen
Warnung vor rechtsextremen Aktivitäten
- Kreis Olpe, 02.02.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Kreis Olpe. Die Postkarten-Aktion mit der Aufreise-Aufforderung, die versuchte Einschüchterung des Olper Stadtrats Kai Bitzer, „nationale Streifzüge“ durch die Olper Innenstadt und Online-Hetze: Die rechtsextreme Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ versucht seit rund zwei Jahren, mit provokanten Aktionen im Kreis Olpe auf sich aufmerksam zu machen. Dagegen will der Kreisverband von Bündnis ´90/Die Grünen jetzt aktiv vorgehen – und sieht auch die kommunale Politik gefordert.
Außerdem enthält die Mail eine „Resolution gegen Rechts“. Dabei handle es sich um eine „Aufforderung an alle Bürger, Gesicht zu zeigen und mit uns aufzustehen gegen rechtsradikale Strukturen“, erklären die Grünen. Sie beantragen, die Resolution in die Tagesordnung der Kreistagssitzung am 19. März aufzunehmen – und kritisieren die bundesweit herrschende „devote Stille“ gegenüber rechtsextremen und fremdenfeindlichen Aktivitäten und Haltungen.
„Wir wollen in einem Kreis der Vielfalt, der Toleranz, des Miteianders leben. Diese Werte legen die Basis unserer Gemeinschaft“, erklären die Grünen. Daher sei es nötig, sich gegen rechte Strukturen und Rassismus gemeinschaftlich zur Wehr zu setzen.
Die Resolution im Wortlaut
Aufruf zum Bekenntnis zur Demokratie und gegen Rechtsextremismus im Kreis Olpe
In der Stadt und der Region um Olpe gibt es immer wieder Aktivitäten einer rechtsextremen Gruppierung. Eine latente öffentliche Duldung und Anerkennung der Einstellungen und Strukturen rechtsextremer Gruppierungen ist nicht zu akzeptieren. Sonst hätte die demokratische Mitte der Gesellschaft versagt.
Wir, der Kreistag Olpe erteilen hiermit jeglichen extremistischen Gruppen und Strömungen eine klare Absage.
Wir lehnen Hass und Gewalt sowie die Leugnung historischer Tatsachen, Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus zutiefst ab.
Die Kreistagsmitglieder stehen für Freiheit, Toleranz, internationales Miteinander, Solidarität und Demokratie.
Der Kreis regt bei den Verantwortlichen in den örtlichen Schulen an, die aktuellen Aktivitäten zu verstärkter Information und Diskussion mit ihren Schülerinnen und Schülern über die Gräuel der NS-Geschichte und die heutigen Versuche der Verharmlosung, Rechtfertigung und Desinformation durch Rechtsextremisten zu nutzen.
Sollten die hieraus erwachsenden Fortbildungs- und Aufklärungsmaßnahmen zusätzliche Finanzmittel erfordern, wird der Kreis sie bereit stellen.
Darüber hinaus rufen wir alle Mitbürgerinnen und Mitbürger guten Willens auf, Gesicht zu zeigen und mit uns aufzustehen gegen Rassismus."