Fast 2.100 Unterschriften für Kastrationspflicht von Streunerkatzen

Petition an Landrat überreicht


  • Kreis Olpe, 03.09.2021
  • Politik
  • Von Wolfgang Schneider
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Landrat Theo Melcher nahm von Vertreterinnen der Katzenhilfe und des Pfötchenclubs eine Petition zur Einführung der Katsrtationspflicht für freilaufende Katzen entgegen. von Wolfgang Schneider
Landrat Theo Melcher nahm von Vertreterinnen der Katzenhilfe und des Pfötchenclubs eine Petition zur Einführung der Katsrtationspflicht für freilaufende Katzen entgegen. © Wolfgang Schneider

Kreis Olpe/Olpe. 2.069 Menschen haben eine Online-Petition unterzeichnet, die sich für eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen im Kreis Olpe einsetzt. Mit der Kastration von Freigängern könne die ungebremste Vermehrung von Katzen verhindert und Leid und Elend der Tier vermieden werden, meinen die Initiatoren.


Am Donnerstagnachmittag, 2. September, überreichten Vertreterinnen der Katzenhilfe des Kreises Olpe und des Pfötchenclubs des Tierschutzvereins den USB-Stick mit den Namen der Petitions-Befürworter an Landrat Theo Melcher. Maria Hof, Stefanie Heider, Viola Zimmermann (alle Pfötchenclub) sowie Susanne Knappstein (Katzenhilfe) machten deutlich, dass das Problem dringlich sei.

Allein in diesem Jahr habe es Meldungen von mehr als 300 streunenden Katzen im Kreis gegeben. Die Kreisjägerschaft schätze, dass es etwa 4.000 Streunerkatzen im Kreisgebiet gebe, betonte Susanne Knappstein. Die ehrenamtlichen Tierschützer wenden viel Zeit und Geld auf, um möglichst viele Streuner zu fangen und zu kastrieren. 900 Katzen und Tausende von Kitten seien in den vergangenen sechs Jahren kastriert worden.

Auf einer Kreiskarte wurden die Katzenmeldungen mit Stecknadeln markiert. von Wolfgang Schneider
Auf einer Kreiskarte wurden die Katzenmeldungen mit Stecknadeln markiert. © Wolfgang Schneider

Doch die Mittel und die Helferzahl seien beschränkt und nur eine Kastrationspflicht könne die übermäßige Vermehrung wirklich stoppen. Stefanie Heider: „Eine Kastrationspflicht würde viel Leid verhindern.“ Die Überpopulation sorge für Krankheiten. Parasitenbefall und Zahnprobleme seien bei Freigängern an der Tagesordnung und ließen die Tiere leiden, so Knappstein.

Landrat Theo Melcher dankte den Tierschützerinnen für ihr Engagement. Ein übermäßiges Problem durch streunende Katzen sehe die Kreisverwaltung aber bisher nicht, betonte er. Deshalb wurde ein Antrag auf Erlass einer Katzenschutzverordnung im Juni abgelehnt. Melcher versprach, die Argumente der Tierschützerinnen noch einmal in der zuständigen Fachabteilung prüfen zu lassen und Auskünfte bei Kreisjägerschaft und Nabu einzuholen.

Thema im Kreisausschuss

Am 13. September ist die Online-Petition Thema in der nächsten Sitzung des Kreisausschusses. In der Beschlussvorlage der Kreisverwaltung wird empfohlen, keine Kastrationspflicht einzuführen und der Petition nicht zu folgen. „Eine hohe Population freilebender Katzen lässt sich weiterhin nicht nachweisen“, heißt es in der Begründung. Bleibt abzuwarten, ob sich die Politiker dem Beschlussvorschlag anschließen.

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