EU-Institutionen einigen sich auf verschärfte Regeln zum Emissionshandel
Peter Liese: Gut für Umwelt und heimische Arbeitsplätze
- Kreis Olpe, 12.11.2017
Kreis Olpe. Vertreter des Europäischen Parlaments, des Ministerrats und der Europäischen Kommission haben sich in der Nacht zum Donnerstag, 9. November, auf eine Reform des wichtigsten EU Klimaschutzinstrumentes geeinigt. Der Emissionshandel soll deutlich verschärft werden um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig sollen aber energieintensive Unternehmen, die auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten, vor zu hohen Belastungen geschützt werden.
„Unternehmen die sich für den Klimaschutz einsetzen, zum Beispiel im Bereich erneuerbarer Energien oder Energieeffizienz, werden von der Reform auf jeden Fall profitieren. Aber auch energieintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, können profitieren“, so Liese. Ihm sei es besonders wichtig Unternehmen zu schützen, die auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten, aber aus physikalischen Gründen nicht ohne hohen Energieaufwand und hohe CO2-Emissionen produzieren können. Dazu gehören in Südwestfalen unter anderem die Unternehmen der Papier-, Zement-, Kalk- und Stahlindustrie wie beispielsweise der Papier-Hersteller Grünewald in Kirchhundem.
Der Europaabgeordnete, der auch Mitglied im CDU-Bundesvorstand ist, sieht den Beschluss auch als einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Konflikte bei der Bildung einer Jamaika-Koalition in Berlin:
„Die Partner in Berlin streiten (zurecht) darum, wie sie das deutsche Klimaziel für 2020 erreichen können. Die Lücke ist nach Schätzungen zwischen 95-120 Millionen Tonnen CO2 groß. Der Emissionshandel umfasst 2,084 Milliarden Zertifikate (2013). Das heißt, zwanzigmal so viel wie die Frage, an der angeblich die Koalition in Berlin scheitern könnte. Wir haben beschlossen, über zwei Milliarden Zertifikate aus dem Markt zu nehmen.
Auf der anderen Seite heißt das für meine Partei, das wir durch den gestärkten Emissionshandel ohnehin einen Markt sehen werden, indem im nächsten Jahrzehnt Kohle deutlich weniger wettbewerbsfähig ist, weshalb man die bestehende Energieversorgung in Deutschland auch nicht endlos verteidigen kann. Eine europäische Lösung ist aber in jedem Fall für das Klima, für den Wettbewerb und für die Glaubwürdigkeit unserer Position bei der internationalen Konferenz besser, als rein nationale Lösungen“, so Liese abschließend.