Derzeit 450 Menschen in Quarantäne – Fallzahlen werden weiter steigen

Landrat zieht Corona-Zwischenbilanz


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Landrat Frank Beckehoff zog nach drei Wochen eine Zwischenbilanz der Corona-Krise. von Sauer
Landrat Frank Beckehoff zog nach drei Wochen eine Zwischenbilanz der Corona-Krise. © Sauer

Kreis Olpe. Drei Wochen nach den ersten Corona-Tests im Kreisgebiet hat Landrat Frank Beckehoff eine erste Zwischenbilanz gezogen. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir die Abläufe inzwischen so organisiert, dass alle Verdachtsfälle schnell erfasst und auch zügig zur Testung eingeladen werden können“, betonte er am Montagabend, 30. März, in einer Pressemitteilung.


In den ersten beiden Wochen stiegen die Fallzahlen nur mäßig an. Grund: das lange Warten auf die Laborergebnisse. „Seit vergangener Woche arbeiten wir mit einem weiteren Labor zusammen, das uns sehr zügig die Ergebnisse liefert. Dies erklärt den sprunghaften Anstieg der Fallzahlen zum Ende der vergangenen Woche. Die steigenden Fallzahlen spiegeln aber auch wider, dass wir inzwischen über ausreichende Kapazitäten bei der Abstrichentnahme verfügen“, so der Landrat.
Kapazität nicht ausgeschöpft
Mindestens 120 Tests pro Tag können in den beiden Abstrichstellen in Olpe und Lennestadt genommen werden. „Damit sind wir aktuell sehr gut aufgestellt. Derzeit gehen von den Hausärzten gar nicht so viele Neumeldungen von Patienten ein, so dass wir die volle Kapazität von 120 Tests pro Tag bisher nicht ausschöpfen müssen“, erklärte Frank Beckehoff.

In den vergangenen drei Wochen wurden insgesamt 723 Corona-Abstriche genommen und ins Labor geschickt. In Summe liegen bis heute 127 positive und 427 negative Testergebnisse vor. Bei 168 Tests steht das Ergebnis noch aus.
Fast jeder vierte Test positiv
Damit ist der Anteil der positiven Testergebnisse noch höher als am Montagmittag auf LokalPlus-Nachfrage mitgeteilt. 127 positive Tests bei 554 ausgewerteten Abstrichen bedeuten einen Anteil von 23 Prozent – also knapp ein Viertel.

Sobald ein positives Testergebnis vorliege, ermittle das Gesundheitsamt die jeweiligen Kontaktpersonen, erklärte der Landrat. „Über 1.500 Personen wurden bisher vom Gesundheitsamt angerufen und nach der jeweiligen gesundheitlichen Situation befragt.

Sofern ein enger persönlicher Kontakt zu einer infizierten Person besteht, wird bereits am Telefon eine Quarantäne angeordnet“, erklärt der Landrat. Insgesamt wurden bisher 952 Personen in Quarantäne geschickt, über 500 Personen konnten diese inzwischen wieder verlassen.
Auswahl nach RKI-Kriterien
Der Kreis Olpe richte sich bei der Anordnung der Testung grundsätzlich nach den vom Robert-Koch-Institut (RKI) vorgegebenen Kriterien, betonte Beckehoff. Diese seien in der vergangenen Woche erweitert worden, so dass mehr Personen getestet werden könnten. „Allerdings stehen weder genügend Personal noch Testmaterial zur Verfügung, um bei jeder Person mit Atemwegserkrankungen einen Abstrich zu nehmen“, so der Landrat.

Der Landrat rechnet damit, dass auch in den nächsten Wochen die Fallzahlen weiter ansteigen werden. „Die Verbreitung des Virus können wir nicht aufhalten. Wir hoffen aber, dass sich durch die Kontaktsperre die Verbreitung verlangsamt“, sagte Beckehoff.
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