Bundesverfassungsgericht zum Medizinstudium

Peter Liese begrüßt Urteil


"Eine Reform ist dringend erforderlich", findet Dr. med. Peter Liese, südwestfälischer CDU-Europaabgeordneter. von Europabüro für Südwestfalen
"Eine Reform ist dringend erforderlich", findet Dr. med. Peter Liese, südwestfälischer CDU-Europaabgeordneter. © Europabüro für Südwestfalen

Kreis Olpe. Der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten), Dr. med. Peter Liese, hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Medizinstudium begrüßt. Eine Reform sei dringend erforderlich.


„Die besten Abiturienten sind nicht automatisch die besten Ärzte. Deswegen brauchen wir andere Zugangsmöglichkeiten zum Medizinstudium als den Numerus Clausus. Sehr wichtig ist, dass es uns im Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen gelungen ist, eine Landarztquote durchzusetzen. Das heißt, dass ein Teil der Studienplätze für Medizinstudenten reserviert wird, die sich verpflichten nach dem Abschluss ihres Studiums auf dem Land tätig zu sein“, so Liese.

Auch andere Modelle wie etwa die Anrechnung einer Berufsausbildung zum Krankenpfleger oder Rettungssanitäter halte er für sinnvoll. „Unabhängig vom Zugang zum Medizinstudium brauchen wir aber dringend mehr Studienplätze und diese dürfen nicht nur an den bestehenden Medizinischen Fakultäten in den Ballungszentren entstehen, sondern auch in eher ländlichen Räumen. Ich bin daher sehr froh darüber, dass es uns Dank einer Kooperation mit den Universitäten Bonn, Mainz und Rotterdam möglich ist, zukünftig Medizinstudenten an der Universität Siegen auszubilden“, sagt der Europaabgeordnete.
"Wichtiger Schritt zu einer Mediziner-Ausbildung"
In Siegen werde eine Lebenswissenschaftliche Fakultät ins Leben gerufen und damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Mediziner-Ausbildung gemacht. Sowohl die alternative Vergabe der Studienplätze als auch Schaffung von Medizinstudienplätzen im ländlichen Raum hätten sich international bewährt. „Ich bin daher optimistisch, dass dies auch langfristig dazu beitragen wird, den Landarztmangel nicht nur in Südwestfalen, sondern deutschlandweit anzugehen. Hier muss dringend etwas geschehen“, so Liese.
Hintergrund
An der Universität Siegen sollen nach einem innovativen Modell in Zusammenarbeit mit den Universitäten Bonn, Mainz, Rotterdam und den vier Siegener Kliniken Mediziner ausgebildet werden und auch speziell die Belange der Versorgung auf dem Land berücksichtigt werden. Dieses Vorhaben wurde auch im Koalitionsvertrag der christlich-liberalen Regierung in Düsseldorf aufgenommen.
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