Bundeskartellamt hat weiter kritischen Blick auf Molkereien
Heider: „Keine Entwarnung“
- Kreis Olpe, 10.01.2018
Kreis Olpe. Auf den Milchviehbetrieben in der Region lastet erheblicher Druck. Zwi-schen 2010 und 2016 gaben 21 Landwirte im Kreis Olpe nach Angaben des heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Heider ihren Betrieb auf wegen des „stets schwankenden Milchpreises“ und des Strukturwandels. Zuletzt lag der Preis für einen Liter Milch bei immerhin 36 Cent. Ein möglicher Grund dafür: ein Verfahren des Bun-deskartellamtes. Heider fordert, die Marktentwicklung weiter im Blick zu behalten.
In einem Zwischenbericht hatte das BKartA noch mitgeteilt, dass im Jahr 2015 nahezu die gesamte von den Ermittlungen erfasste Rohmilchmenge (ca. 98 Prozent) Ausschließlichkeitsbedingungen unterlegen hätte, also jeweils nur an eine Molkerei geliefert werden durfte. Zudem seien über die Hälfte der Rohmilchmenge nur mit einem Vorlauf von zwei Jahren und nur einmal im Jahr kündbar gewesen. Dies habe bei den Erzeugern zu einer geringen Wechselquote von lediglich 1 Prozent geführt.
Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Heider warnt jedoch davor, aufgrund dieser Erkenntnisse die Entwicklung auf dem Markt der Rohmilcherzeugung vorschnell aus den Augen zu verlieren: „Es kann sich bei den angepassten Kündigungsfristen nur um einen ersten Schritt handeln. Ich erwarte von den Molkereien, dass sie bei ihren Lieferbedingungen und der Preisfestsetzung für mehr Transparenz zu sorgen.“