Beckehoff-Nachfolger gesucht - CDU im Kreis seit langem fest im Sattel

Kommunalwahl: So sieht es auf Kreisebene aus


  • Kreis Olpe, 11.09.2020
  • Von Wolfgang Schneider
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Einen Wechsel wird es im Kreishaus geben, denn Landrat Beckehoff geht in Ruhestand. von Symbol Prillwitz
Einen Wechsel wird es im Kreishaus geben, denn Landrat Beckehoff geht in Ruhestand. © Symbol Prillwitz

Kreis Olpe. Im Vorfeld der Kommunalwahlen hat LokalPlus in einer kleinen Serie die Ausgangslage in allen sieben Städten und Gemeinden vorgestellt. Zum Abschluss beleuchten wir heute die Situation auf Ebene des Kreises Olpe.


Vor vielen Jahren war der damalige Landrat Hanspeter Klein immer stolz darauf, dem „schwärzesten Kreis nördlich des Mains“ vorzustehen. Zwei-Drittel-Mehrheiten holte die seit Jahrzehnten dominierende CDU zuletzt zwar nicht mehr, doch sie sitzt immer noch sehr fest im Sattel.

Bei der Kommunalwahl im Mai 2014 erreichte sie 54,3 Prozent der Stimmen (- 1,7) und sicherte sich damit eine komfortable absolute Mehrheit. 27 der 48 Sitze haben die Christdemokraten im Kreistag. Die Dominanz der CDU zeigt auch die Tatsache, dass ihre Direktkandidaten in allen 24 Kreistags-Wahlbezirken vorne lagen.
SPD legte 2014 zu
Die SPD konnte seinerzeit 23,3 Prozente der Wählerstimmen holen und damit um 3,6 Prozentpunkte zulegen. Das brachte ihr elf Kreistagsmandate ein. Drittstärkste Kraft ist die UWG, die vor sechs Jahren 9,1 Prozent erreichte (+ 1,3) und mit vier Abgeordneten im Kreistag sitzt.

Die Grünen kamen auf 7,0 Prozent (+ 0,1) und drei Abgeordnete. Eine deutliche Schlappe gab es 2014 für die FDP. Sie büßte 3,5 Prozentpunkte ein und erreichte mit 3,7 Prozent nur gut halb so viele Stimmen wie bei der Wahl davor. Die Liberalen haben zwei Sitze im Kreistag. Die Linken kamen auf 2,7 Prozent (+ 0,3), was ihnen ein Mandat brachte.
Rechte AfD tritt erstmals an
Diesmal haben die Wähler die Auswahl zwischen gleich sieben Parteien bzw. Wählervereinigungen. Neben den sechs genannten Parteien ist die AfD erstmals auf den Stimmzetteln der Kreistagswahl vertreten. Die rechtsgerichtete Partei tritt nur auf Kreisebene an, da sie für die Wahl der Stadt- und Gemeinderäte nicht genügend Kandidaten zusammenbekam.

An der Spitze des Kreises Olpe steht ein Wechsel an. Der bisherige Landrat Frank Beckehoff (CDU), seit 1999 im Amt und zuvor schon vier Jahre Oberkreisdirektor, tritt nicht mehr an, sondern verabschiedet sich mit 66 Jahren in den Ruhestand.
 von Symbol Pixabay.com/Land NRW
© Symbol Pixabay.com/Land NRW
Vier Bewerber um seine Nachfolge stehen auf dem Stimmzettel. Aussichtsreichster Kandidat ist Theo Melcher (CDU) aus Fretter. Der bisherige Kreisdirektor, gerade 60 Jahre alt geworden, müsste im Falle eines Wahlsieges nur vom rechten ins linken Büro im Obergeschoss des Alten Amtsgerichts in Olpe umziehen.

Die SPD schickt Bernd Banschkus (66) aus Attendorn ins Rennen. Für die Grünen tritt – wie schon 2014 – ihr Fraktionsvorsitzender Fred-Josef Hansen (63) als Landratskandidat an. Vor sechs Jahren erreichte der Kirchhundemer 9,4 Prozent der Stimmen. Diesmal stellt auch die Linke eine eigene Kandidatin – und zwar Gabriele Granrath (54) aus Lennestadt.
Bewerber zwischen 54 und 66 Jahre alt
Auffällig ist, dass alle vier Bewerber schon im „reiferen“ Alter sind. Frank Beckehoff war, als er 1995 zum Oberkreisdirektor gewählt wurde, „nur“ 41 Jahre alt.

Knapp 105.000 Wahlberechtigte im Kreis Olpe sind am Sonntag, 13. September, zur Wahl aufgerufen. Bei der vergangenen Kommunalwahl machten 52,4 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch.
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