Antrag der SPD im Kreistag abgelehnt
Kein Stipendium für Medizinstudenten
- Kreis Olpe, 27.09.2018
Kreis Olpe. Hoch ist es in der Kreistagssitzung des Kreises Olpe am Montag, 24. September, laut Pressemitteilung der SPD hergegangen. Beim fünften Tagesordnungspunkt, einem Antrag der SPD, sei sehr lange und heftig diskutiert und argumentiert worden. Trotz aller kontroversen Diskussionen und von der SPD-Fraktion durchgesetzten geheimen Abstimmung wurde der Antrag der SPD Kreistagsfraktion mit 16 Ja-Stimmen, 26 Nein-Stimmen und einer Enthaltung abgelehnt.
„Ziel dieses Antrages ist es, mehr Ärzte in den Kreis Olpe zu bekommen, um der Daseinsvorsorge gerecht zu werden. Es ist schon lange klar, dass die ärztliche Versorgung nicht nur im ländlichen Gebieten aus Gründen der Alterstruktur der Ärzte drastisch abnimmt. 2000 Ärzte werden in NRW jedes Jahr ausgebildet, nur 200 Ärzte davon (10 Prozent) wollen jedes Jahr Allgemeinmärzte werden“, heißt es in einer Medieninformation der Genossen.
Im Fachausschuss Soziales und Gesundheit (SGA) am Mittwoch, 29. August 2018, wurde seitens der SPD Fraktion der Antrag gestellt. Hier entbrannte ein heftiger Schlagabtausch zwischen Nezahat Baradari SPD (hausärztlich tätige Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Attendorn) und Hans-Georg Cremer CDU (Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Plettenberg) bezüglich des Für und Wider des von der SPD geforderten Stipendiums.
Die Bedenken des Kreises, dass mit diesem Stipendium nur ein Mitnahmeeffekt stattfinden könnte, kann die SPD nicht nachvollziehen. „Sollten Medizinstudenten, die sich für das Stipendium entscheiden und vor Beendigung der Fünf-Jahresfrist ihr Dasein im Kreis Olpe abbrechen, ist die bereits erfolgte Förderung wieder an den Kreis zurück zu zahlen.
Nachdem mehrfach während der Diskussion auch der Standortfaktor eine Rolle spielte antwortete Volker Hennecke, Fraktionsvorsitzender der SPD: „Einen Ingenieur interessiert, ob in der Region, in der er mit seiner Familie zieht, die ärztliche Versorgung gut ist. Einen Arzt interessiert nicht, ob es in der Region genug Ingenieure gibt!“ Das Fazit dieser politischen Diskussion erklärte Volker Hennecke seinen Fraktionskollegen nach der Kreistagssitzung „Es ist politisch nicht gewollt.“