80er-Jahre-Nostalgie, Spritpreise und Deckel aller Art

LP-Randnotizen


Topnews
 von LokalPlus
© LokalPlus


„Ich schubs die Enten aus dem Verkehr. Ich jag' die Opels vor mir her. Ich mach' Spaß!

Ich mach' Spaß, ich mach' Spaß!

Und kost' Benzin auch drei Mark zehn. Scheißegal, es wird schon geh'n! Ich will fahr'n!

Ich will fahr'n, ich will fahr'n!“

Viele (ältere) Menschen werden sich an diesen Abschnitt des Songs „Ich will Spaß“ des Sängers Markus aus dem Jahr 1982 gut erinnern. Nicht nur, weil das Lied ein echter Ohrwurm ist, sondern auch, weil die Spritpreise im Vergleich zu heute wesentlich günstiger waren.

Als der NDW-Hit in den Radios lief, kostete der Liter Super 1,39. Deutsche Mark wohl gemerkt. Rechnet man dies auf den Euro um, konnte man 1982 für schlappe 71 Cent pro Liter seinen Pkw betanken. Von solchen Preisen kann man aktuell nur träumen.

Abgeordnete nehmen Chauffeur oder Fahrrad

Die Frage stellt sich: Warum hört man aus der Politik nichts von einer Preissenkung? Ganz einfach – in Berlin nutzt man entweder den Fahrdienst des Deutschen Bundestages oder man fährt, wie Peter Altmaier, mit dem Rad zur Arbeitsstelle.

Ein weiterer Radfahr-Experte kommt aus Bayern. Es ist von keinem geringeren die Rede als von Andreas Scheuer. Er wollte Radverkehr als Uni-Fach einführen. Und für die aktuell steigenden Spritpreise hat der Verkehrsminister mit einem sogenannten Spritpreisdeckel eine Lösung parat: „Spätestens bei einem Preis von 1,99 Euro pro Liter muss der Staat eingreifen und im Gegenzug die Steuern senken.“

Probleme werden hierzulande gedeckelt

Es scheint so, als könne man in Deutschland alles mit einem Deckel lösen: Spritpreisdeckel, Mietpreisdeckel und die Steuererklärung auf dem Bierdeckel. Vielleicht sollte man nicht den Preis, sondern den Verbrauch deckeln. Wie sagte EU-Vizepräsidentin Katarina Barley jüngst bei Markus Lanz: „Die billigste Kilowattstunde ist die, die man nicht verbraucht.“

Merke: Nach der Arbeit nach Hause radeln, Elektrogeräte gar nicht erst einschalten, Kerze anzünden und für günstigere Spritpreise beten. Bevor wir vollends in Askese gehen bzw. uns deckeln lassen, wünsche ich allen Lesern - abseits der Zapfsäulen dieses Landes - ein schönes Wochenende.

Adam Fox

Artikel teilen: