„Schwer zu fassendes, unstetes und hastiges Jahr“

Gedanken zum Jahreswechsel: Kirchhundems Bürgermeister Andreas Reinéry


Andreas Reinéry. von privat
Andreas Reinéry. © privat

Kirchhundem. Das Jahr 2017 ist so gut wie vorüber. Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate; und Zeit für eine Vorschau auf das kommende Jahr. LokalPlus lässt daher kurz vor dem Jahreswechsel den Landrat und die Bürgermeister im Kreis Olpe zu Wort kommen. Hier ist der Beitrag von Andreas Reinéry, Bürgermeister der Gemeinde Kirchhundem.


„2017 war in meiner Wahrnehmung ein irgendwie seltsames, heterogenes, schwer zu fassendes, unstetes und hastiges Jahr, ich wünsche mir für 2018 insgesamt mehr Gelassenheit und Freundlichkeit.

Zu „meinen“ Highlights im hinter uns liegenden 2017 gehört das wiederholte Gelingen des Haushaltsausgleich, obwohl  wir z.B. keine Hallengebühren von unseren Vereinen erheben, keinerlei Liquiditätskredite beanspruchen und sogar für unsere Bürger auf breiter Front Gebühren für das kommende Jahr senken. Dazu gehört auch die fast reibungslose Fertigstellung der Ortsdurchfahrt Heinsberg, auch die Großbaustelle an der Legge ist fertig, unsere Schulen sind in Top-Zustand versetzt und zum Jahresende wurde trotz erheblicher Überraschungen die Beseitigung der Pastoratsbrücke finanziell, konzeptionell und handwerklich ein gelungenes Projekt.

Wir konnten noch vor der Kreiskonzeption zum Breitband hier in Kirchhundem eine Millionenförderung für Internet-/Breitband verbauen und anschließen. Wir schauen wieder auf Rekord-Zahlen bei touristischen Übernachtungen, Kirchhundem ist „Schatztruhe“, also Portal im neuen zweitgrößten Naturpark Deutschlands. „ir konnten zig-tausend Euro Kulturförderung in Silberg generieren, unsere kommunale Wirtschaftsförderung konzipiert sich neu, wir sind eine neue Gewerbeflächenstrategie angegangen, ein neues Radwegekonzept ist vorgestellt, Kirchhundem macht sich im Verbund von zehn Nachbarkommunen bei „e-mobility“ auf den Weg.
IKEK ein „Fundament“ für die Zukunft
Gemeinsam mit dem Ehrenamt haben wir anerkannten Erfolg im Umgang mit der „Flüchtlingsunterbringung“,  wo wir sozialverträgliche, finanzierbare angemessene Lösungen erarbeitet haben. Das alles beim Wechsel unseres IT-Systems, personeller und organisatorischer Neugestaltung der Verwaltung. Das vielleicht wichtigste, weil es Haushaltskonsolidierung bei gleichzeitiger Zukunftsentwicklung bedeutet: Unser kommunales integriertes Kirchhundemer  Entwicklungskonzept wurde fertig und wird Fundament für die kommenden Jahre.

Highlights waren für mich neben dem perfekten Wetter bei allen Schützenumzügen auch der neu gefundene gute Umgang miteinander  der Fortschritt mit Blick auf Mentalitätswandel. Dabei war für mich auch durch die Feierlichkeiten zum 200jährigen Kreisjubiläum ein deutlicher Identitäts-Schub spürbar mit dem Fest auf Burg Bilstein, aber auch in der FotoWettbewerbs-Ausstellung in der ehem. Weinhandlung Müller in Kirchhundem. Mir hat es sehr gefallen, dass sich die Kirchhundemer als fester Teil der Kreis-Olpe-Familie verstehen.
Finanziell „sehr schwieriges“ kommendes Jahr
2018 wird mit Blick auf die Haushaltswirtschaft ein sehr schwieriges Jahr, weil wir Hypotheken mitnehmen und großen Herausforderungen entgegen sehen. So kämpfen wir gegen ein prognostives Haushaltsdefizit von 1,8 Millionen Euro an, werden eine erfolgversprechende Strategie entwickeln, wie IKEK-Projekte in die Umsetzung kommen können und sind dringend gefordert, die Verwaltung personell und strukturell funktionsfähig aufzustellen.

Wir stellen ein neues Wasserversorgungskonzept auf und werden wichtige Weichenstellungen erarbeiten, den Bereich Werke / Abwasser rechtlich, organisatorisch und finanziell zu optimieren, erstellen eine zukunftsfähige Sport-/Kulturstättenkonzeption. Wir unternehmen einen weiteren Anlauf und laden Bürger und Dörfer zum Mitmachen ein, unser schönes Kirchhundem weiter attraktiv und lebenswert zu gestalten, auch um uns gemeinsam mit unseren Nachbarn in der kommunalen Kreisfamilie fit zu machen für die Regionale 2025.
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