Rothaarwind will Bauantrag für Bürgerwindpark einreichen

Grüne arbeiten zusammen


Anne Szymczak, Günter Pulte und Dr. Peter Neuhaus (von links). von privat
Anne Szymczak, Günter Pulte und Dr. Peter Neuhaus (von links). © privat

Kirchhundem/Hilchenbach. Die Grünen in Hilchenbach und Kirchhundem hatten gemeinsam zu einer Infoveranstaltung zum interkommunalen Bürgerwindpark Hilchenbach-Kirchhundem eingeladen. Günther Pulte, Chefplaner von Rothaarwind II, stand an dem Abend als Referent Rede und Antwort.


„Wir Kirchhundemer kennen uns gut aus in Hilchenbach“, begrüßte Anne Szymczak, Grünen-Fraktionssprecherin im Kirchhundemer Rat, die Anwesenden. Für die Hilchenbacher Grünen freute sich Ortsverbandsprecher Dr. Peter Neuhaus, Günther Pulte als Referent gewonnen zu haben.

„Wir arbeiten an diesem Projekt seit 9 – in Worten: neun! – Jahren“, erläuterte Pulte: „Geplant sind 17 Anlagen des Typs Enercon 138 mit einer Nabenhöhe von 130 Metern und einem Rotordurchmesser 138 Metern an der Kreisgrenze zwischen den beiden Gemeinden, sieben auf Hilchenbacher und zehn auf Kirchhundemer Seite. Bisher wurden 20 Fachgutachten erstellt und eine Dreiviertelmillion Euro an Planungskosten investiert – mit ungewissem Ausgang.“
Wind werde für Klimaschutz benötigt
Durch sich ständig ändernde Rechtsvorschriften und Gesetze sei es derzeit extrem schwierig, Windenergieprojekte ins Ziel zu bringen. Aber: „Wir lassen uns nicht beirren. Denn wir brauchen den Wind, wenn wir Klimaschutz ernst nehmen und erfolgreich gestalten wollen!“, so Pulte.

„Der Klimastress macht längst nicht mehr nur den Fichten den Garaus. Allen, die das Argument des Landschaftsschutzes gegen die Windenergie in Stellung bringen, kann ich nur sagen: Wenn wir die Energiewende nicht schaffen, werden wir unseren Wald bald im Museum angucken, aber sicher nicht mehr in der freien Natur.“
Bürger können Miteigentümer werden
Fred Josef Hansen, Landratskandidat der Grünen für den Kreis Olpe und von Beruf Förster, pflichtete Pulte ausdrücklich bei: „Wir steuern auf eine Katastrophe zu, wenn wir das Ruder nicht schleunigst umwerfen und uns dem Klimaschutz oberste Priorität zumessen!“
Positiver Bauvorbescheid für Hilchenbach
Zum aktuellen Planungsstand konnte Pulte mitteilen, dass für den Hilchenbacher Teil mittlerweile ein positiver Bauvorbescheid vorliege. Für die Kirchhundemer Anlagen werde in diesen Tagen ein Bauantrag eingereicht.

Auf die Frage, wie die Windenergie mit den Belangen des Artenschutzes zu vereinbaren sei, wies Pulte darauf hin, dass die größte Bedrohung der Artenvielfalt vom Klimawandel selbst ausgehe: „Durch den Klimawandel sind auch bei uns unzählige Arten vom Aussterben bedroht. Klimaschutz ist also praktischer Artenschutz.“
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Wie es um die Belange der Anwohner bestellt sei, beantwortete er damit, dass für jede Anlage gelte: „Sie steht so weit entfernt von jeder Wohnbebauung, dass es keine Beeinträchtigung durch Schall oder sog. Schlagschatten geben wird.“

Auch Bürgermeister Andreas Reinéry meldete sich zu Wort und signalisierte Zustimmung zu den Ausführungen Pultes: „Ich bewundere Ihre Gelassenheit bei all den Widerständen, die Sie zu überwinden haben!“ sagte er.
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