Mobilfunkstation in Hofolpe: Rat soll Vertrag mit Telekom ablehnen
Hitzige Diskussion im Ausschuss
- Kirchhundem, 05.06.2020
- Von Christine Schmidt
Hofolpe. Der Tagesordnungspunkt „Mobilfunkstation in Hofolpe“ hat im Bau- und Umweltausschuss am Donnerstagabend, 4. Juni, für mächtig Wirbel gesorgt. Nach langen Diskussionen stand am Ende fest, die Errichtung eines solchen Masten abzulehnen. Das letzte Wort hat der Gemeinderat in seiner Sitzung Ende Juni.
In dem Beschlussvorschlag heißt es: „Dem Antrag auf Errichtung einer Mobilfunkstation auf den gemeindlichen Gebäuden in Hofolpe, Kampstraße 48, 50, 52 oder 54, […] wird zugestimmt und das erforderliche Einvernehmen der Gemeinde Kirchhundem gemäß § 36 Abs. 1 BauGB erteilt.“
Zum Hintergrund: Der Vorhabenträger, die Deutsche Telekom, möchte eine Mobilfunkstation in Hofolpe errichten, um den Empfang auf der Bahnstrecke zwischen Hagen und Siegen und auch in Hofolpe zu verbessern. Die Gemeinde sei verpflichtet zu prüfen, ob das zulässig sei, betonte auch Bürgermeister Andreas Reinéry.
Gerhard Stamm von der UK sprang für die Bürger in die Bresche: „Es kann nicht sein, dass die Bürger ihren Kopf hinhalten müssen.“ Eine solche Station dürfe nicht im Wohngebiet aufgestellt werden, die Leute würden hohen Strahlungen ausgesetzt. Da müsse nach anderen Lösungen außerhalb gesucht werden, forderte Stamm.
„Können wir denn so einfach Nein sagen und dürfen wir den Beschluss ablehnen?“, war die Frage, die sich die Anwesenden stellten und die auch die Verwaltung nicht direkt beantworten konnte. Schließlich sei man in der Pflicht, diesen Schritt zu absolvieren, erklärte der Bürgermeister erneut. Was bei einer Ablehnung passiere, wisse man nicht.
Nach hitzigen Diskussionen kam es zu folgendem Vorschlag: Die Entscheidung wird bis zur Ratssitzung am 25. Juni vertragt. Der Ausschuss empfiehlt dem Rat außerdem, einem Vertrag mit der Telekom nicht zuzustimmen. Außerdem soll bis zur Ratssitzung geprüft werden, inwieweit eine baurechtliche Prüfung abgelehnt werden darf.
Mit zwei Gegenstimmen der SPD wurde diesem Vorschlag zugestimmt.