Ereignisse überschlagen sich

Einvernehmliche Lösung in weiter Ferne


  • Kirchhundem, 13.08.2016
  • Von Jill Arens
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    Jill Arens

    Redaktion

„Es ist fünf vor zwölf“, erklärt Dirk Rullich, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Olpe bei der am Samstag, 13. August, stattfindenden Demo der Angestellten des DURA-Werkes am Standort Selbecke. Umso wichtiger sei die Zusammenkunft und Solidarität der einzelnen Mitarbeiter, die moralische Unterstützung, auch durch die Betriebsräte anderer Firmen und den Bürgermeister Andreas Reinéry.


Bereits seit November 2015 bangen die Mitarbeiter von DURA um ihre Arbeitsplätze. Das Werk in Selbecke sollte sogar abgerissen werden (LokalPlus berichtete). Mittlerweile ergeben sich fast täglich neue Erkenntnisse und die Ereignisse überschlagen sich. Konstant verfolgt der Arbeitgeber mit Sitz in Amerika den Personalabbau und die Verlagerung der Produktion, sodass in naher Zukunft Aufträge auslaufen können und man durch eine Parallelproduktion auf den Standort Selbecke verzichten könnte. Dies wird zumindest stark vermutet.
Langwierige Schlichtungsverhandlungen im Juli führten zu keiner Lösung. Es herrscht ein Kommunikationsproblem zwischen beiden Fraktionen, wodurch produktive Verhandlungen kaum möglich sind. Es scheint, als wolle der Arbeitgeber auf Zeit spielen. Dies ließe sich zumindest aus dessen, mitunter inkonsistenten, Aussagen schließen: Einerseits soll das gesamte Werk geschlossen werden, andererseits pocht man auf Mehrarbeit an Samstagen und Sonntagen, um den Kundenwünschen gerecht werden zu können. „Das müssen wir uns nicht gefallen lassen“, äußert Dirk Rullich und vertritt damit die Meinung der zahlreichen Mitarbeiter. Bereits am vergangenen Dienstag fand ein Schweigemarsch in Plettenberg statt, nun setzt sich auch der Standort Selbecke zur Wehr. Am Ende des Tages entscheidet die DURA-Inhaberin Lynn Talton. Dabei können nur die Möglichkeiten der betrieblichen Mitbestimmung im Arbeitskampf ausgeschöpft werden. Wichtig sind nun vor allem der starke Zusammenhalt aller Beteiligten, damit der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze gewonnen werden kann.
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