Kirchhundem. In Kirchhundem wird die Stelle des Beigeordneten ausgeschrieben. Das haben die Gemeinderatsmitglieder mit acht Gegenstimmen aus den Reihen der SPD und der Grünen beschlossen – nach langen, kontroversen Diskussionen.
Ins Rollen gebracht hatte den Stein die SPD-Fraktion um Vorsitzende Renate Kraume: Die seit April unbesetzte Stelle des Beigeordneten – Tobias Middelhoff hatte die Gemeinde Kirchhundem auf eigenen Wunsch mit neuer beruflicher Herausforderung verlassen – stehe der Gemeinde vor allem kostentechnisch gut zu Gesicht, so Renate Kraume. Mit der Umorganisation in der Verwaltung könne man nur zufrieden sein, sie sei außerdem ein Ansporn für die Beschäftigten, sich weiteren beruflichen Herausforderungen zu stellen.
Dem schloss sich die Fraktion der Grünen an. Sprecherin Anne Szymczak: „Wir brauchen keinen Beigeordneten.“
Die CDU-Fraktion begegnete diesen Vorstellungen hingegen mit Unverständnis: „Anträge werden nicht besser, wenn sie erneut gestellt werden“, kritisierte Vorsitzender Michael Färber und verwies damit darauf, dass der Antrag der SPD schon zuvor nicht durchgekommen war. Außerdem: „Die enorme Kostenersparnis, von der die SPD spricht, geht ins Leere: Die Anzahl der Stellen bleibt gleich, auch wenn die Stelle des Beigeordneten durch eine Kämmerer-Laufbahnbeamtenstelle ersetzt wird.“ Bürgermeister Andreas Reinéry bestätigte, dass die Kostenersparnis in diesem Fall gering und nicht „entscheidungsgebend“ sei.
Auch die UK-Fraktion sprach sich für die Stelle eines Beigeordneten aus. Dr. Joachim Roloff: „Es kann nicht sein, dass die Arbeit in der Verwaltung immer mehr zunimmt und wir immer überlegen, wie man sie entlasten kann – und dann denkt man über eine Stellenersparnis nach.“ Er könne sich nicht vorstellen, auf einen Beigeordneten zu verzichten, denn dieser entlaste nicht nur die Verwaltung allgemein, sondern auch den Bürgermeister.
CDU und UK setzten sich durch, die Stelle des Beigeordneten für die Gemeinde Kirchhundem wird ausgeschrieben.
