Andreas Reinéry und Björn Jarosz duellieren sich vor 70 Schülern

Kirchhundemer Kandidaten im Gespräch


  • Kirchhundem, 24.08.2020
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Bürgermeister Andreas Reinéry (links) und Björn Jarosz diskutierten vor rund 70 Schülern über verschiedene Themen. von Christine Schmidt
Bürgermeister Andreas Reinéry (links) und Björn Jarosz diskutierten vor rund 70 Schülern über verschiedene Themen. © Christine Schmidt

Kirchhundem/Altenhundem. Die Kommunalwahl am 13. September rückt immer näher. Um die Bürgermeisterkandidaten Kirchhundems besser kennenzulernen, hat am Montag, 24. August, eine Podiumsdiskussion am Gymnasium Maria Königin stattgefunden. Bürgermeister Andreas Reinéry und Björn Jarosz (CDU) stellten sich den rund 70 Schülern vor - der Wahlkampf ist eröffnet:


Bildung
„Schule muss Spaß machen. Dafür braucht man eine entsprechende Atmosphäre“, stieg Björn Jarosz in das erste Thema ein. Als gelernter Bauingenieur habe er vor allem einen Blick auf die Schul-Gebäude, die in Kirchhundem gut erhalten seien. Außerdem plädierte er dafür, gute Zugänge wie zum Maria Königin zu erhalten, Digitalisierung auszubauen, aber auch Zugänge zu Studienplätzen und Ausbildungsplätzen seien für junge Menschen wichtig.

„Bildung ist lebenswichtig, das Thema Nummer eins“, betonte Bürgermeister Andreas Reinéry. In Kirchhundem hätten die Schulen ein Niveau, dass es so noch nie gegeben hätte. „Aber dafür muss man eben auch Geld in die Hand nehmen.“ Auf die Frage einer Schülerin, ob er das „MK“ also weiter fördern möchte, kam ein klares „Absolut“.
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Mit einer Frage brachte ein Schüler noch mehr Spannung in die Diskussion: „Was würden Sie konkret anders machen, Herr Jarosz“, wollte er wissen. Einen großen Unterschied zum Programm von Reinéry könne er nämlich nicht erkennen. Jarosz erläuterte, dass es nicht um die unterschiedlichen Themen gehe, sondern um die Art und Weise, wie er verfahren möchte. Den Draht zu Bürgern und Rat wiederherstellen, den er beim aktuellen Bürgermeister als gekappt sieht, halte er für wichtig. „Politik geht nur gemeinsam, das ist der Kernpunkt.“

Das ließ Andreas Reinéry nicht auf sich sitzen. Er erklärte den anwesenden Schülern, wie er die Kommune vor sechs Jahren als Bürgermeister übernommen habe. „Kirchhundem hatte nicht einen müden Euro übrig“, so der Bürgermeister. Seit er im Amt sei, habe es noch nie so viele einstimmige Ratsbeschlüsse gegeben, und auch finanziell sei die Gemeinde jetzt gut aufgestellt.    
Wirtschaft und Finanzen
Beim Thema Wirtschaft fuhr Andreas Reinéry fort: Vor sechs Jahren „war keine Kohle da“, nach einigen Jahren habe Kirchhundem Rekorde bei den Gewerbesteuereinnahmen verzeichnet. Deshalb müsse man weiterhin Flächen für Unternehmen finden und entsprechende Konzepte dafür erarbeiten.

Dem schloss sich Bjön Jarosz an. „Wenn man sich verbessern will, muss mehr Geld in die Kasse kommen.“ Heißt, die Unternehmen müssen erhalten bleiben bzw. hinzukommen. „Das Problem ist, die Flächen können nicht beliebig vergeben werden“, auch Wohnraum und Flächen für Landwirtschaft müssten gegeben sein. Konzepte dazu befänden sich in der Umsetzung.
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Energie und Umwelt
Eine „dramatische Entwicklung“, so betitelte Björn Jarosz die aktuelle Situation in den Wäldern Kirchhundems. Selbst Forstwirte hätten aktuell keine Antworten. Als Bürgermeister möchte der Heldener entsprechende Gespräche in Gang bringen und die Stimme für die Forstwirte sein. Bei der Frage nach Windenergie gab Jarosz zu bedenken, ob es tatsächlich wertvoller sei, klimafreundlichen Strom zu produzieren, als die Natur damit zu zerstören.

Andreas Reinéry konterte damit, dass jede Kommune dazu verpflichtet sei, Windkraftanlagen zu errichten. „Ich bin weder Pro noch Kontra, aber ich möchte selbst planen, wo die Anlagen stehen, bevor es andere tun“, so der aktuelle Bürgermeister. „Wir können nicht warten, sondern müssen jetzt handeln.“
Freizeit
Auch das Thema Freizeit wurde zum Schluss noch kurz angerissen. Sei es die Neugestaltung der Kunstrasenplätze, ein Bikepark oder Radwege – das Sportstättenentwicklungskonzept sei aktuell in Planung, erläuterte Reinéry. Jarosz fuhr fort, dass er gerne mit jungen Leuten ins Gespräch kommen würde, in Form eines Jugendparlaments zum Beispiel.  
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Bei einer lockeren Runde „Entweder - Oder“ und „Beenden Sie den Satz in Ihren Worten“ ernteten beide Kandidaten einige Lacher und gaben den Schülern einen kleinen, persönlichen Einblick. Björn Jarosz, weil er lieber Bier statt Wein trinkt, und Andreas Reinéry, weil er nicht weiß, ob er bei einem Abendessen mit Donald Trump zu Wort kommen würde. So endete eine abwechslungsreiche und interessante Unterrichtsstunde für rund 70 Schüler.
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