24 von 30 Bauplätzen in Oberhundem vergeben

Biotop erschwert Planungen


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Bei einem Vor-Ort-Termin zeigte Herbert Hanses die Biotope und die angedachten Ausweichflächen. von s: Nils Dinkel
Bei einem Vor-Ort-Termin zeigte Herbert Hanses die Biotope und die angedachten Ausweichflächen. © s: Nils Dinkel

Oberhundem. Der Vorhaben- und Erschließungsträger des Baugebietes in Oberhundem hat am Freitagnachmittag, 28. August, auf Einladung des CDU-Ortsverbandes Oberhundem in der Dorfgemeinschaftshalle über den jetzigen Planungsstand informiert. Für Probleme sorgt ein Biotop, das sich auf der zu erschließenden Fläche befindet.


Besonders erfreulich ist, dass es für 24 der 30 zur Verfügung stehenden Grundstücke feste Interessenten gibt. Das Neubaugebiet „Am Hesternberg“ und „Am Ledde“ im 840-Seelen-Dorf ist das einzige Baugebiet in der Gemeinde. 80 Prozent der Interessenten seien junge Leute, die einen Bezug zum Ort hätten, also bereits dort wohnen oder wiederkehren möchten. Häuserleerstand gebe es im Dorf nicht.

„Die Planungen waren so weit fortgeschritten, dass der Grunderwerb hätte stattfinden können“, so Herbert Hanses, Prokurist Projektbau Hanses und Schade GmbH, der die gemeinsamen Pläne der Projektbau GmbH / Trippe GmbH GbR vorstellte. Er zeigte die Schwierigkeiten auf, die sich jüngst ergeben haben. Jetzt erhofft sich Herbert Hanses Hilfe seitens der Politik. Zu den anwesenden Gästen zählten der Landtagsabgeordnete Jochen Ritter sowie der CDU-Kirchhundem-Fraktionsvorsitzende Michael Färber.

Herbert Hanses erläuterte, dass es sich hierbei um ein Biotop und um eine Magerwiese handle, wobei letztere weniger das Problem sei. Diese könne einfach an eine andere Stelle verlagert werden. Das Biotop, von dem man erst vor wenigen Wochen erfahren habe, dass es existiere, solle durch eine Kompensationsmaßnahme verlagert werden.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Bei diesem soll es sich um einen Quellbereich mit besonderen Gräsern und Nassflächen handeln. Der Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes des Baugebietres stamme aus 2010, das Biotop sei 2011 als solches deklariert worden. Hanses sagte, dass Fragen zu diesem Vorgang offenblieben. 
Biologe schaut sich Areal an
Ein Biologe im Auftrag der GbR Projektbau/Trippe habe sich die Fläche kürzlich angesehen, so Hanses. Ein Gutachten solle erstellt werden. Eine Einschätzung wurde erstellt und liegt dem Kreis Olpe bereits vor. Hierfür gehe die Projektbau GmbH zunächst in Vorleistung. Gemeinsam mit Gemeinde und Kreis wolle man eine Lösung finden. Der erste O-Ton des Fachmanns sei gewesen, dass das Gebiet schon seit vielen Jahren trocken sei. Hanses erhofft sich eine fachliche Umwandlung in eine Magerwiese.

Wenn das Biotop bestehen bliebe, würden zwei Bauplätze wegfallen, was die Kosten für alle Interessenten in die Höhe treibe. Auch die Straße, deren Bau etwa 1,4 Millionen Euro kosten wird, müsse stellenweise neu geplant werden, so Hanses.

„Das wird topographisch schwierig“, warf Bauamtsleiter Björn Jarosz ein. Dann müsste der bestehende B-Plan geändert werden. Das koste Zeit und Interessenten könnten abspringen. Man hofft, eine Lösung zu finden. Eine entsprechende Ersatzfläche für Biotop und Magerwiese in der Nähe könnte an die Gemeinde Kirchhundem veräußert werden.
Flächen-Eigentümer zum Verkauf bereit
Die neun Eigentümer hätten sich bereit erklärt, ihre Flächen für das Projekt zu veräußern, so Herbert Hanses. Dies betrifft teils Wald- und teils Wiesenfläche. Zwei dieser Besitzer sind von dem Biotop und der Magerwiese betroffen. Drei Baugrundstücke sind im Besitz der Gemeinde Kirchhundem, welche die Gemeinde selbst veräußern will,  so Hanses. 
Problem der Wasserversorgung gelöst
Für ein weiteres Problem – die Wasserversorgung – konnte eine Lösung gefunden werden. Diese hänge derzeit an einem Wasserbehälter. „Wir haben mit dem privaten Wasserbeschaffungsverband gesprochen. Die Feuerwehr muss auch im Notfall löschen können. Für die Begutachtung der Situation sind 60.000 Euro in den Haushalt des WBV eingestellt“, so Hanses. Ein neuer Wasserbehälter würde 800.000 bis 1 Million Euro kosten.

„Diese Biotope kosten uns viel Zeit und Mühe“, so Herbert Hanses. „Unser Ziel ist weiterhin, dass wir im nächsten Jahr bereits die Straße bauen können und der Grunderwerb abgeschlossen ist.“ Die Thematik sei sehr schwierig. Hanses hofft auf einen Spatenstich im Herbst 2021.
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