Solarthermie für das Finto in Finnentrop endgültig vom Tisch

Antrag der Freien Wähler im Rat gescheitert


Beim Finto machte eine Solarthermieanlage keinen Sinn. von Symbol andreas160578 - Pixabay
Beim Finto machte eine Solarthermieanlage keinen Sinn. © Symbol andreas160578 - Pixabay

Finnentrop. Das Thema Solarthermie für das Finnentroper Erlebnis- und Spaßbad Finto ist endgültig vom Tisch. Bei drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag der Freien Wähler abgelehnt.


Dementsprechend blieb es bei der Ratsentscheidung vom 26. Mai, der wirtschaftlichsten Variante einer Heizanlage aus einem Brennwertheizkessel mit Erdgas-Brennwertkesselanlage. 

Die Gemeinde ließ dennoch die Nutzung von Solarthermie auf ökologischen und ökonomischen Sinn durch das Fachbüro Kombiplan prüfen. Christian Jürgens, vom genannten Büro sagte, dass der Ertrag der solarthermischen Anlage zwischengespeichert werden müsse. Durch die Überproduktion, insbesondere in der Mittagszeit würde sich die Temperatur im Schwimmbad zusätzlich erhöhen.
Negative Beeinflussung des BHKW
Eine Solarthermieanlage würde den BHKW negativ beeinflussen und seine Laufzeit verringern. Gerd Kowalczik, SPD-Ratsmitglied, gab zu bedenken, dass die Temperatur im Schwimmbecken dann zu hoch für die Sportschwimmer werde.

Die zusätzliche Nutzung von Solarthermie wurde als ökologisch sinnvoll, ohne ökonomischen Wert gewertet. Die nicht vorhandene Statik würde – falls eine Installation überhaupt möglich ist – mit Kosten im sechsstelligen Bereich zu Buche schlagen.
Solarthermie an anderen Stellen prüfen
Zuzüglich der Kosten für die statischen Voraussetzungen kämen etwa 80.000 Euro Investitionskosten für die Anlage hinzu. Der Ertrag aus einer zusätzlichen Solarthermieanlage läge bei etwa 42.000 Kilowattstunden jährlich, was Einnahmen von 2.000 bis 2.500 Euro entspräche.

Ralf Helmig, CDU-Fraktionsvorsitzender, sagte, dass die ökologischen Vorteile nachvollziehbar, die ökonomischen Nachteile jedoch sichtbar seien. „Da gibt es andere Varianten, wo sich Solarthermie besser darstellen lässt.“

Bürgermeister Dietmar Heß verwies darauf, dass die Entscheidung im Rat gefallen sei. „Wir sollten unsere Energie dafür verwenden, die Möglichkeiten der Solarthermie an anderen Stellen zu prüfen. Ökologisch macht es Sinn. Da bin ich ganz bei Christian Vollmert und den Freien Wählern“, so Bürgermeister Heß.
Statische Ertüchterung macht keinen Sinn
Ralf-Paul Beckmann, CDU-Ratsmitglied, betonte, dass eine statische Ertüchterung des Fintos keinen Sinn mache.

Ulrich Hilleke, Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Wohnen der Gemeinde Finnentrop, hob im Gespräch mit unserer Redaktion hervor, dass die Gemeinde Wert auf Klimaschutz lege. Seit zwei Jahren werden alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde mit Ökostrom versogt und es wurden Photovoltaik-Anlagen installiert.

Hilleke erklärte ferner, dass die Möglichkeit der Nutzung von Solarthermie beim Lehrschwimmbecken in Fretter und dem Feuerwehrhaus in Finnentrop geprüft werden.

Christian Vollmert, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler hatte aus Gründen des Klimaschutzes mehrfach für die Einbeziehung regenerativer Energien geworben. In einer schriftlichen Stellungnahme moniert Vollmert den abgelehnten Antrag.
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