„Sehr, sehr gut gerüstet“

Asyl: Verwaltung rechnet mittelfristig mit Neuzuweisungen


Mit der Jugendherberge in Heggen als "Puffer" und dem laut Ludwig Rasche erfolgreichen Konzept der dezentralen Unterbringung sieht sich die Verwaltung auf erwartete Neuzuweisungen bestens vorbereitet. von Barbara Sander-Graetz
Mit der Jugendherberge in Heggen als "Puffer" und dem laut Ludwig Rasche erfolgreichen Konzept der dezentralen Unterbringung sieht sich die Verwaltung auf erwartete Neuzuweisungen bestens vorbereitet. © Barbara Sander-Graetz

Finnentrop. Von April bis August ist die Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge, die in der Gemeinde Finnentrop untergebracht sind, von 304 auf 389 Personen gestiegen. Aktuell seien keine weiteren Zuweisungen zu erwarten, wohl aber mittelfristig. Die Verwaltung sieht sich darauf bestens vorbereitet.


Der Anstieg um 85 Menschen von Frühjahr bis August resultiert aus dem Wegfall der Jugendherberge als Flüchtlingsunterkunft des Landes Nordrhein-Westfalen. Aufgrund des „sehr leistungsstarken Gebäude-Managements“ der Gemeinde stünden aktuell ausreichend weitere Wohneinheiten für Neuzuweisungen zur Verfügung, sagte Fachbereichsleiter Ludwig Rasche am Dienstag in der Ratssitzung. Damit könne die Verwaltung das „sehr stimmige und ausgewogene Konzept der dezentralen Unterbringung“ weiter verfolgen. Derzeit erfülle die Kommune die von der Bezirksregierung vorgegebene Aufnahmepflicht, so Rasche.

Weil die Landesregierung weiter an einer Regelung der Residenzpflicht für anerkannte Asylbewerber arbeitet, um Flüchtlinge flächenmäßig gleichmäßiger zu verteilen und Großstädte zu entlasten, müsse sich der ländliche Raum zukünftig auf neue Zuweisungen einstellen, sagte Bürgermeister Dietmar Heß. Der neue Verteilschlüssel berücksichtige zusätzlich zu den bisherigen Faktoren Einwohnerzahl und Fläche dann auch die regionale Lage auf dem Arbeitsmarkt – und die sei „auf dem Land in der Regel deutlich besser“, so Heß.

Er sieht die Gemeinde Finnentrop „im Moment als sehr, sehr gut gerüstet“, sollten weitere Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Zumal die Jugendherberge Finnentrop mit ihren bis zu 208 Plätzen auch im Notfall ein „großer Puffer“ sei.
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