Ratsbeschluss: Marode Brücke in Frielentrop wird erst 2021 erneuert

Baubeginn verschoben


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Die Erneuerung der Brücke am Obergraben in Frielentrop wurde auf 2021 verschoben. von Nicole Voss
Die Erneuerung der Brücke am Obergraben in Frielentrop wurde auf 2021 verschoben. © Nicole Voss

Finnentrop. Schlechte Nachrichten für die Bewohner in Frielentrop und Nutzer der maroden Brücke über den Obergraben in Frielentrop: Die Erneuerung des Bauwerks wurde in der Ratssitzung am Dienstag, 26. Mai, nach mehrheitlichem Votum der Ratsmitglieder auf nächstes Jahr verschoben.


Hintergrund sind Mehrkosten von rund 200.000 Euro. In der Ratssitzung vom 19. November 2019 wurde vom Rat beschlossen, die Brücke mit einem kalkulierten Kostenvolumen von 320.000 Euro in diesem Jahr zu sanieren. Dazu wurden 400.000 Euro im Haushalt eingestellt.

Im Zuge der Vorbereitung der Ausschreibung legte das Ingenieurbüro jetzt eine Kostenberechnung für den Ersatzneubau der Brücke in Höhe von 521.160,50 Euro (brutto) vor. Dabei handelt es sich um die reinen Baukosten.
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In der Begründung des Ingenieurbüros heißt es: Die Brücke kann aus Belastungsgründen nicht mit schwerem Gerät befahren werden; daher sind erhöhte Anforderungen beim Abbruch zu beachten, die zu einer Kostensteigerung führen. Auch bei der Tiefgründung ergibt sich eine Kostensteigerung.

Da die Baubranche gerade im Bereich der Instandsetzung/Erneuerung von Brückenbauwerken immer noch voll ausgelastet ist, wurde empfohlen, die Maßnahme im Herbst dieses Jahres, mit Baubeginn im März/April 2021, auszuschreiben. Diesem Beschlussvorschlag wurde zugestimmt. Die zusätzlichen finanziellen Mittel sollen im Haushalt 2021 bereit gestellt werden. 
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Ralf Venema, Bereichsleiter Tiefbau und Gemeindewerke, räumte ein, dass die Brücke nicht mehr standsicher und gesperrt sei. Sollte die Standhaftigkeit der Brücke nicht mehr gewährleistet sein, sicherte die Gemeinde zu, schnell einzugreifen. Günter Linn, Fraktionsvorsitzender der UWG, gab zu bedenken: „Wir haben 2019 zugesagt, das Projekt dringend anzupacken.“

Stefan Bischopink von den Freien Wählern monierte ebenfalls, dass es eine Zusage für 2020 gegeben habe. Ralf Helmig, CDU-Fraktionsvorsitzender, stellte die berechtigte Frage: „Hält die Brücke noch so lange?“
Hält die Brücke noch?
Diese Frage stellen sich auch die Anwohner. Die Schäden am Bauwerk sind deutlich sichtbar. An allen Ecken bröselt es. Seitens der Anwohner wird kritisiert, dass außer einer Ausbesserung in den vergangenen 20 Jahren keine Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen stattgefunden hätten.

Vielmehr habe es die Gemeinde auch versäumt, Inspektionen durchzuführen. Ein Fehler, der auch bei der großen Brücke, die die einzige Verbindung ins Industriegebiet sei, gemacht werde. „Wir warten seit 20 Jahren auf die Erneuerung. Wir bestehen darauf, dass diese umgesetzt wird“, heißt es seitens der Anwohner.
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