Lob und Infos für Finnentroper Flüchtlingshelfer

Netzwerk Integration zu Besuch im Rathaus


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Finnentrop. Seit zwei Jahren sind haupt- und ehrenamtliche Helfer im Finnentroper Netzwerk Integration organisiert. Kürzlich trafen sich erneut rund 35 aktive Flüchtlingshelfer im Rathaus, um sich über die der aktuelle Aufnahmesituation zu informieren und über die unterschiedlichen Aspekte der Integrationsarbeit auszutauschen.


Ende Oktober 2016 waren in der Gemeinde Finnentrop 377 Flüchtlinge und Asylbewerber untergebracht, was gegenüber Februar eine Steigerung von 47 Prozent bedeutet. Fachbereichsleiter Ludwig Rasche berichtete weiter, dass damit die Aufnahmequote der Gemeinde nur zu rund 88 Prozent erfüllt sei. Mit der Bezirksregierung Arnsberg sei daher eine sogenannte Zielvereinbarung abgeschlossen worden. Danach werden der Gemeinde Finnentrop bis Mitte Dezember 2016 weitere 30 Personen zugewiesen. Finnentrop beherbergt aktuell Flüchtlinge und Asylbewerber aus 31 Nationen, davon 45 Prozent aus Syrien und 30 Prozent aus dem Irak.  

Bürgermeister Dietmar Heß unterstrich, dass allen  zugewiesenen Personen dezentral eine angemessene Unterkunft oder Wohnung zugewiesen wurde. Die vom Gebäudemanagement der Gemeinde in den vergangenen Monaten durch Kauf, Anmietung und Umbau geschaffenen zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten zahlten sich jetzt aus, seien aber im Hinblick auf die nicht kalkulierbare weitere Aufnahmeverpflichtung auch notwendig.
Vielfältige Hilfeleistungen
Diplom-Sozialarbeiterin Pia Hirschhäuser, bei der im Rathaus die Fäden des Netzwerkes Integration zusammenlaufen, erläuterte die verschiedenen Aspekte der haupt- und ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit. Diese beinhalte Fahrten, die Betreuung mehrerer Familien, die Erledigung bürokratischer Angelegenheiten, Deutschunterricht, Dolmetschertätigkeiten und alltägliche Hilfen bis hin zu seelsorgerischen Maßnahmen.  Die Arbeit wird geschultert von einzelnen Personen bis hin zu Interessensgruppen (Freunde und Nachbarn).

Mit jeder Stunde der integrativen Flüchtlingsarbeit kämen die fleißigen ehrenamtlichen und Helfer dem Hauptziel näher: Hilfe zur Selbsthilfe, Hilfe zu einem selbständigen Leben in Finnentrop. Dabei werden die ehrenamtlichen Helfer nicht allein gelassen. In den vergangenen Monaten konnte Pia Hirschhäuser zwei Fortbildungen anbieten:
  • Deutsch als Fremdsprache (in Kooperation mit der VHS) und
  • Interkulturelle Kompetenzen (in Kooperation mit der Gemeinde Kirchhundem und dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Olpe)
Heß dankt Ehrenamtlern
Von ihren Erfahrungen als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin berichtete Simone Hesener aus Lenhausen. Sie unterstützt mit weiteren Helfern die in der ehemaligen Schule Lenhausen und in ihrer Nachbarschaft untergebrachten Flüchtlinge. Die Fragen „Wie lernen die Flüchtlinge unsere Sprache, wie sichern wir eine gute Schul- und Berufsausbildung und wie erfolgt der Zugang zum Arbeitsmarkt?“ sind die Themen, die nicht nur in der anschließenden Diskussion, sondern auch bei der weiteren Arbeit des Netzwerkes Integration eine zentrale Rolle spielen werden.

Bürgermeister Dietmar Heß zeigte sich erfreut über das ungebrochene ehrenamtliche Engagement bei der Finnentroper Flüchtlingshilfe und sprach allen Helfern seinen Dank aus. „Das Finnentroper Netzwerk ist gut aufgestellt und wird durch die nachhaltige Zusammenarbeit weiter gestärkt“, so der Bürgermeister.
Freiwillige eingeladen
Zur Mitarbeit sind alle eingeladen, die bei der Integration der Flüchtlinge und Asylbewerber mithelfen wollen. Das nächste gemeinsame Treffen in großer Runde wird voraussichtlich im Frühjahr 2017 in der dann neu eingerichteten „Begegnungsstätte Bamenohl“ im ehemaligen Hotel Cordes stattfinden. Dort soll die Finnentroper Flüchtlingshilfe ihr räumliches Zuhause finden.  
Ansprechpartnerin im Rathaus ist:
Pia Hirschhäuser, Tel. 0 27 21/ 51 21 08, p.hirschhaeuser@finnentrop.de.
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