Lidl-Erweiterung weiter möglich

Gemeinde will diverse Voraussetzungen erfüllt sehen / 300.000 Euro für Straßenbau


  • Finnentrop, 23.06.2016
  • Von Barbara Sander-Graetz
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    Barbara Sander-Graetz

    Redaktion

 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz

Mit 14 Punkten war die Tagesordnung für Mittwoch, 22. Juni zwar umfangreich gewesen, wurde aber zügig von den Finnentroper Ratsmitgliedern abgearbeitet. Der Discountmarkt Lidl in Bamenohl darf sich erweitern, sofern eine Einigung mit der Bezirksregierung den Sportvereinen und Anliegern erzielt wird. Auch der Zwischenbericht zur Ausweisung von Vorrangflächen für Windenergieanlagen waren schnell erledigt.


Auch beim Punkt Erweiterung des Lidl-Discountmarktes in Bamenohl und der hieraus resultierenden Folgemaßnahme an den Sportanlagen (siehe Infokasten) wurde nur das Modell präsentiert und diskutiert. Zur Sache selbst fand kein Meinungsaustausch statt. Der Beigeordnete Aloys Weber erklärte, dass die Verwaltung zunächst den Discounter selbst „auf das Mienenfeld bei der Bezirksregierung vorgeschickt hat, um zu testen, ob eine Änderung des Bebauungsplanes möglich ist“. Die Bezirksregierung habe sich dann wiederum mit der Gemeinde in Verbindung gesetzt, denn diese sei dafür zuständig, den Flächennutzungsplan formell zu ändern. Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, soll den gewünschten Erweiterungsmaßnahmen des Discountmarktes zugestimmt werden: Die Gespräche zwischen Lidl und Anliegern, Vereinen und der Gemeinde sollen einvernehmlich zum Abschluss gebracht werden; vertragliche Vereinbarungen sollen abgeschlossen werden; gutachtliche Untersuchungen sollen eine verträgliche Umsetzung der Maßnahmen bestätigen; und die Abstimmung mit der Bezirksregierung sowie den Nachbarkommunen sollen positiv verlaufen. „Wir werden dadurch auch keine Kosten haben, im Gegenteil“, so Heß. „Wir werden durch Grundstücksverkauf noch Geld einnehmen, aber erst wenn alle oben genannten Punkte erfüllt sind.“
Beschreibung der Maßnahmen
1. Der vorhandene Discountmarkt soll umgestaltet und erweitert werden, bei, das wurde jetzt deutlich, gleichzeitiger Erweiterung der Verkaufsflächen um rd. 300 qm. 2. Der Baukörper des Discountmarktes verschiebt sich hierdurch in die jetzige Fläche des Fußballplatzes. Ein ca. 17 m breiter Streifen wird in Anspruch genommen. Das Fußballfeld verschiebt sich in dieser Breite in Richtung Lenne. 3. Durch die Verschiebung des Fußballfeldes muss ein Tennisplatz beseitigt und neu angelegt werden. 4. Der neue Tennisplatz kann nur durch Inanspruchnahme der Fläche des jetzigen Clubhauses des TC Finnentrop-Bamenohl und durch zusätzliche Inanspruchnahme gemeindlicher Flächen errichtet werden. Ein entsprechender Neubau des Clubhauses ist erforderlich. 5. Das Wohnhaus Im Ohl 3 soll für eine Erweiterung der Stellplatzflächen erworben und abgerissen werden. (Quelle: Sitzungsvorlage 42/2016)
In Sachen Windenergie, teilte Bürgermeister Dietmar Heß mit, sei mit der Bezirksregierung die Möglichkeit erörtert worden, ein oder mehrere Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Windenergie“ mittels einer Änderung des kommunalen Flächennutzungsplanes auszuweisen. In das laufende Teilflächennutzungsplanverfahren soll dabei nicht eingegriffen werden. Konkret geht es dabei um den sogenannten „Suchbereich 3“ (nordwestlich von Serkenrode) und den „Suchbereich 6b“ (nordöstlich von Schöndelt an der Gemeindegrenze zu Eslohe). Bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag genehmigt. Im Haushaltsplan 2016 stehen für die laufende Unterhaltung der Infrastruktur der Gemeinde außerdem Mittel in Höhe von 300.000 Euro zur Verfügung. „Da der Winter mild war, halten sich die Schäden an den Straßen in Grenzen“, so Gregor Humpert vom Tiefbauamt. „Aber es gibt trotzdem einiges zu machen.“ Anschließend stellte Humpert die einzelnen Straßen, die in diesem Jahr repariert und saniert werden, vor:
• Bamenohl: Wiemker Weg • Finnentrop (Serkenroder Straße) ist schon durchgeführt • Fretter: Kalkwerkstraße • Heggen: Am Finnenlöh • Hülschotten: Am Sonnenhang • Lenhausen: Feldstraße • Ostentrop: Am Mültenberg • Rönkhausen: Kapellenstraße • Schönholthausen: Am Diek • Schönholthausen: Tulpenstraße • Schönholthausen: Weusperter Straße • Serkenrode: Hesenbergstraße • Serkenrode: Fretterstraße • Heggen: Sanger Straße/Finnentroper Straße • Fehrenbracht
Beim Thema Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern berichtete Dietmar Heß von einem Gespräch mit der Bezirksregierung. Danach steht fest, dass bis Ende September noch 116 Hilfesuchende der Gemeinde zugewiesen werden. „Wir versuchen eine Steuerung der Zuweisung, damit sie nicht alle in der Urlaubszeit kommen.“ Allerdings sei man gut aufgestellt. „Die Containeranlagen in Bamenohl, Schönholthausen und Fretter sind quasi in standby.“
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