Doch nun müsse der Verein mitteilen, dass zum aktuellen Zeitpunkt die Gespräche, die sich als sehr erfolgversprechend abgezeichnet haben, zumindest im Augenblick nicht erfolgreich gewesen sind, heißt es weiter. Hintergrund seien allein finanzielle Gesichtspunkte. Alle Zeichen standen auf Erfolg Das Grundstück im Industriegebiet Frielentrop schien für das Vorhaben des Jagd- und Sportschützenvereins ideal, um einen eigenen Schießstand zu bauen und den Tunnel vorzeitig zu räumen. Sowohl ein von der Gemeinde eingeholtes Bodengutachten wie auch die vom Verein in Auftrag gegebenen Gebäudeplanungen ließen bei den Beteiligten die Hoffnung aufkommen, dass das Objekt entsprechend umgesetzt werden kann.

So hätte der neue Schießstand des Jagd- und Sportschützenvereins Frettertal aussehen sollen. Doch dann liefen die Kosten aus dem Ruder.
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„Die Angebote weisen aus, dass die Kostenschätzungen sich nunmehr annähernd auf den doppelten Gesamtbetrag belaufen. Nicht zuletzt ist das auch darauf zurückzuführen, dass sich aufgrund des bestehenden Baubooms die Preise sehr erhöht haben“, so Roll weiter.
In der Jahreshauptversammlung des Jagd- und Sportschützenverein Frettertal entschieden die 180 Mitglieder, dass unter diesen Voraussetzungen eine Realisierung des Objektes nicht möglich sei.Heß: Für uns nicht nachvollziehbar„Wir sind tief enttäuscht“, so die Reaktion von Bürgermeister Dietmar Heß. „Nach jahrelangen Gesprächen und erheblichen Vorleistungen seitens der Gemeinde schienen wir uns vor wenigen Wochen einig zu sein.“ Während Steffen Roll und sein Anwalt Harald Kröning auf die Bekanntgabe genauer Summen verzichtete, legte Bürgermeister Heß die Summen offen.
„Der Verein hatte zunächst für sich einen Gesamtaufwand von 500.000 Euro kalkuliert, der sich nach konkreten Angeboten auf mehr als 700.000 Euro belief. Woher jetzt plötzlich die mehr als 1 Mio. Euro kommen, ist für uns nicht nachvollziehbar. Erschreckt hat uns nach der langen Reihe scheinbar konstruktiver Gespräche die lapidare Mitteilung per Mail, in der es heißt: ´Wir werden weiter nach Alternativen suchen unter Nutzung der Restlaufzeit des Vertrages.´"
Klar sei, dass die Gemeinde nicht weiter nur abwarten werde, machte Heß deutlich. "Wir sind weiter an einer einvernehmlichen Lösung interessiert, werden aber jetzt auch ein öffentlich-rechtliches Verfahren mit dem Ziel Planfeststellung und dann Besitzeinweisung parallel einleiten.“