„Investitionspakt NRW 2017“: Finnentrop beantragt Gelder für drei Projekte

Heß: Programm „deutlich überzeichnet“


  • Finnentrop, 11.05.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. von Barbara Sander-Graetz
Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß. © Barbara Sander-Graetz

Finnentrop. Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017“ hat die Gemeinde Finnentrop am 3. Mai drei Projektanträge bei der Bezirksregierung in Arnsberg vorgelegt. Anträge auf Unterstützung wurden für die Festhalle Finnentrop, das Sportheim von RW Ostentrop-Schönholthausen und das Dorfhaus Ostentrop gestellt. Nach kurzer Beratung einigten sich die Ratsmitglieder, diese Reihenfolge auch bei der Prioritätenliste einzuhalten.


Das Investitionsprogramm hat ein Volumen von insgesamt 55 Millionen, davon 46 Millionen Euro aus Bundes- und neun Millionen Euro aus Landesmitteln. „Doch das Programm ist deutlich überzeichnet“, machte Bürgermeister Dietmar Heß in der Ratssitzung am Dienstag, 9. Mai klar. Daher musste eine Prioritätenliste erstellt werden. „Ob sich die Bezirksregierung wirklich daran hält, steht auf einem anderen Blatt“, so Heß.

So soll die Festhalle Finnentrop zu einem „Interkulturellen Begegnungszentrum, kurz IBZ“ werden. Der Bürgerschützenverein Finnentrop ist Eigentümer der im Jahre 1959 fertiggestellten Festhalle Finnentrop. Das Objekt weist nach 60 Jahren einen akuten baualtersbedingten Sanierungsbedarf auf. „Die Anforderung haben sich gegenüber früher geändert“, erklärte Heß. Darüber hinaus plant der Verein Umbau- und Anbauarbeiten, um auch auf Dauer eine möglichst breitgefächerte Nutzung sicher zu stellen. Dazu gehört ein neuer Eingangsbereich durch einen Vorbau als Foyer. In der Halle soll einiges umorganisiert werden wie das Stuhllager und der Garderobenbereich.
IBZ: Investitionen von rund 2,5 Millionen Euro
Ein neues WC soll barrierefrei sein, die Garderobe größer und die Bühne umgebaut werden. Neue Elektrik, eine Trennung des Innenraums, sowie ein neuer Thekenbereich gehören zu den weiteren ehrgeizigen Projekten. „Natürlich soll auch die Halle energetisch auf den neusten Stand gebracht werden“, erklärte der Bürgermeister.  „So hoffen wir wieder auf mehr Veranstaltungen und einen größeren Mix im Angebot.“ Rund 2,5 Millionen Euro würden die Investitionen kosten.

Das Vereinsheim von RW Ostentrop-Schönholthausen ist rund 50 Jahre alt und muss vergrößert werden. Das Haus zeige ebenfalls altersbedingt erheblichen Sanierungsbedarf. Gleichzeitig sei der vorhandene Raumbestand nicht mehr geeignet, der steigenden Nachfrage der Nutzergruppen gerecht zu werden. Neben den Reparaturen und Sanierungen sei daher eine großzügige Erweiterung sowohl des Umkleidebereichs als auch im Gymnastik-und Turnbereich geplant. Kosten hierfür: Insgesamt rund 750.000 Euro.
470.000 Euro für das „Duarphuis“
Das dritte Projekt, was auf eine Förderung hofft, ist das Dorfhaus „Duarphuis“ Ostentrop. Der Saal an der ehemaligen Gaststätte Melcher steht seit 2015 unter Federführung des seinerzeit neu gegründeten Vereins „Duarphuis Ostentrop“ – und weiterhin den örtlichen Vereinen und Gruppen als „Dorfhaus“ zur Verfügung. Eine dauerhafte und zu erweiternde Nutzung bedingt, auch hier altersbedingt, erhebliche Sanierungs-, Anbau- und Umbauarbeiten. 470.000 Euro wären hier an Gesamtausgaben notwendig. Das Projekt hat sich auch schon beim Projekt Leader-Region beworben, doch die Umsetzung ist schwierig. „Wir hoffen hier auf eine eventuelle Förderung im Rahmen des Dorfentwicklungsprogrammes IKEK“, sagte Heß. 

„Nach Ansicht der Verwaltung sind sämtliche Maßnahmen als förderfähig und förderwürdig anzusehen“, erklärte Heß ausdrücklich. „Ob die Förderung einer oder mehrerer Projekte erfolgen wird, wird aber auch davon abhängen ob und in welcher Höhe das Förderprogramm überzeichnet ist.“
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