IG Gegenwind Frettertal schickt Stellungnahme an den Finnentroper Rat

Windkraft


Sichtbarer Protest: Die IG Gegenwind Frettertal hat am Ortseingang von Fretter ein neues Banner angebracht, das sich gegen das Aufstellen von Windrädern richtet. von privat
Sichtbarer Protest: Die IG Gegenwind Frettertal hat am Ortseingang von Fretter ein neues Banner angebracht, das sich gegen das Aufstellen von Windrädern richtet. © privat

Finnentrop. Das Thema Windkraft bleibt ein heftig umstrittenes in der Gemeinde Finnentrop – und wird auch in der Ratssitzung am Dienstag, 17. September, wieder Thema sein. Die Fraktion der Freien Wähler FÜR Finnentrop beantragt ein unabhängiges artenschutzrechtliches Gutachten für die Vorrangzonen im Frettertal (LokalPlus berichete). Die IG Gegenwind Frettertal positioniert sich zudem mit einem neuen Banner am Ortseingang von Serkenrode gegen Windräder. Vor der Ratssitzung hat die Interessengemeinschaft den Ratsmitgliedern zudem eine neue Stellungnahme zukommen lassen.


„Sehr geehrte Ratsmitglieder,

auf Anfrage der CDU erhalten Sie von uns folgende Stellungnahme:

Aufgrund der aktuellen politischen Diskussionen auf Bundesebene (100-Tage-Gesetz) wie auch auf Landes- und Kreisebene halten wir weiterhin an dem Moratorium fest. Da zudem die Möglichkeit besteht, dass die Baugenehmigungsbehörde gemäß § 15 BauGB, Absatz 1 und 3 (Zurückstellung von Baugesuchen) auf Antrag der Gemeinde die Entscheidung über die Zulässigkeit von Vorhaben bis zu 12 Monaten und mit Verlängerung sogar noch um weitere 12 Monate aussetzen kann, sehen wir derzeit keinen Änderungsbedarf (siehe Infokasten, Anm. d. Red.).

Pressemitteilungen von anderen Gemeinden (u. a. Schmallenberg legt Windkraft auf unbestimmte Zeit auf Eis) und anderen Bundesländern (Osthessische Union: „Weiterhin sollen künftig die Mindestabstände von Windkraftanlagen zu Wohngebieten deutlich größer werden.“ – 10fache Höhe) bestärken uns in unserer Position.

Auch hinsichtlich des Erstellens von Umweltgutachten gibt es aus anderen Städten/Gemeinden andere Vorgehensweisen, siehe Entscheidung der Stadt Olsberg: „Um eine gesicherte Grundlage für Entscheidungen über eine mögliche Windkraft-Nutzung im Olsberger Stadtgebiet zu haben, soll ein aktuelles Artenschutzgutachten erstellt werden. Das haben jetzt die Mitglieder des Ausschusses Planen und Bauen in ihrer jüngsten Sitzung entschieden. 

Mit freundlichen Grüßen 

IG Gegenwind Frettertal“
Hintergrund

Im Februar beschloss der Rat mehrheitlich, die weiteren Windkraft-Planungen für ein Jahr auszusetzen. Begründung der CDU-Fraktion, die den Antrag überraschend eingebracht hatte: Da nicht sicher sei, wohin der Weg in Sachen Windenergie geht, sollte die Verwaltung das Verfahren erst einmal ruhen lassen und mögliche Neuregelungen abwarten, bevor Entscheidungen getroffen werden.
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