Gemeinde Finnentrop will Dreizügigkeit an Lessing-Realschule Grevenbrück verhindern
Nächste Runde im Schulstreit zwischen den Nachbarkommunen?
- Finnentrop, 15.11.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Finnentrop/Lennestadt. Im schwelenden Schulstreit zwischen der Gemeinde Finnentrop und der Stadt Lennestadt bahnt sich die nächste Auseinandersetzung an: An der Lessing-Realschule in Grevenbrück soll wieder eine dauerhafte Dreizügigkeit eingeführt werden. Ein Vorhaben, das in Finnentrop in der Verwaltungsspitze und am Dienstag, 14. November, größtenteils auch im Rat für massive Verärgerung gesorgt hat und unbedingt verhindert werden soll.
Die Lessing-Realschule gilt nicht nur als ungeliebte, sondern auch als gefährliche Konkurrenz für die Bigge-Lenne-Gesamtschule in Finnentrop. Eigentlich hätte die Schule in Grevenbrück ab 2014 keine neuen Schüler mehr aufnehmen und jahrgangsweise auslaufen sollen, weil in Lennestadt der Hauptstandort für eine Sekundarschule entstand. Es kam aber anders: Die Schule besteht mit einer Zweizügigkeit bis heute. Im Schuljahr 2015/16, als per Ausnahmegenehmigung drei Eingangsklassen in Grevenbrück gebildet werden durften, machte sich das in einem Einbruch bei den Anmeldezahlen an der Gesamtschule in Finnentrop (74) deutlich. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren hier noch 103 Fünftklässler angemeldet worden.
Die Einwände sollen zunächst gegenüber der Stadt Lennestadt geäußert werden. Notfalls werde die Gemeinde erneut juristische Schritte einleiten, um das Vorhaben zu verhindern. Letzteres war laut Heß schon Anfang 2016 erfolgreich gewesen, als sich die Gemeinde Finnentrop mit einem Anwalt gegen eine Dreizügigkeit am Standort Grevenbrück gewehrt habe. Die Bezirksregierung lehnte den Antrag aus Lennestadt damals ab.
Zum anderen habe es sich bei der Gründung der Gesamtschule Finnentrop vor sechs Jahren „offenbar nicht um ein bedürfnisgerechtes Angebot“ gehandelt. Dass deren Bestand durch die Lennestädter Planspiele nun gefährdet sei, sei ein im Finnentroper Rathaus gemachtes Problem, denn: Die Verwaltung habe sich damals mit der Entscheidung für die Gesamt- und gegen die Haupt- und Realschule über den Willen von Lehrern und Eltern hinweggesetzt.