Gemeinde Finnentrop beantwortet Fragenkatalog der Freien Wähler zu Rechtsstreitigkeiten
Bürgermeister Heß: „Unverhältnismäßiger Aufwand“
- Finnentrop, 27.03.2018
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion
Finnentrop. Zehn Fragen beantwortet in 14 Sätzen. Zeitaufwand für die Suche nach den Antworten: rund 75 Stunden. Für Dietmar Heß ein „unverhältnismäßiger Aufwand“, mit dem ein mehr als dreieinhalb Jahre andauernder, öffentlich und juristisch geführter Streit jetzt ein Ende finden soll: Der Bürgermeister hat am Dienstag, 27. März, die Antworten der Verwaltung zu einem Fragenkatalog der Fraktion der Freien Wähler für Finnentrop vorgelegt, in dem es um Rechtsstreitigkeiten der Kommune über einen Zeitraum von zehn Jahren geht.
113.007, 28 Euro musste die Gemeinde in diesem Zeitraum für Verfahrenskosten, Kostenerstattungen und Rechtsberatung durch Dritte (beispielsweise Gutachter) in Fällen aufbringen, in denen gegen die Kommune entschieden worden war. Genauere Aufschlüsselungen seien trotz „erheblicher Ermittlungen“ allerdings nicht möglich gewesen, heißt es in den Antworten auf zwei Fragen. Den Ausgaben stünden jedoch „durchgesetzte Ansprüche und abgewehrte Ansprüche gegenüber, die ein Mehrfaches dieser Summe betragen“, schreibt die Verwaltung, ohne Zahlen zu nennen.
Die Antwort aus Arnsberg: Das Gericht sei zwar verpflichtet, die Fragen zu beantworten; wegen des hohen Aufwands bei einer detaillierten Beantwortung falle aber eine Gebühr an, die zwischen 330 und 500 Euro betrage. Gemessen an der Häufigkeit der juristischen Auseinandersetzungen, belegt Finnentrop hier übrigens Rang fünf von acht (siehe Infokasten).
Damit soll, so Heß´ Hoffnung, das Thema erledigt sein. Was auch auf anderem Wege möglich gewesen wäre: „Will man wissen, was ein Verfahren konkret gekostet hat, muss man gezielt fragen“, so der Bürgermeister. Das allerdings hätten die Freien Wähler nicht getan, obwohl die Verwaltung darum gebeten hatte.
Ergebnis der Heß-Anfrage beim Verwaltungsgericht Arnsberg
Im Zeitraum 2006 bis 2016 sind der Kreis Olpe und seine sieben Kommunen wie folgt an Rechtsstreits beteiligt gewesen:
Attendorn: 106
Drolshagen: 63
Finnentrop: 42
Kirchhundem: 15
Lennestadt: 155
Olpe: 126
Wenden: 23
Kreis Olpe: 147