FÜR-Fraktion: Lennebalkon ein teurer und „nutzloser Wurmfortsatz“

Stellungnahme der Freien Wähler


  • Finnentrop, 06.09.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Der Blick vom "Lennebalkon" in Richtung der Fußgängerbrücke. Für die Freien Wähler stellt die Aussichtsplattform eine Verschwendung von Steuergeldern dar. von Sven Prillwitz
Der Blick vom "Lennebalkon" in Richtung der Fußgängerbrücke. Für die Freien Wähler stellt die Aussichtsplattform eine Verschwendung von Steuergeldern dar. © Sven Prillwitz

Finnentrop. Neben der barrierefreien Rampe, die den Lennepark am Bahnhof in Finnentrop mit der Fußgängerbrücke über den Gleisen verbindet, ist am Dienstag auch der „Lennebalkon“ eingeweiht worden. Die Fraktion der Freien Wähler für Finnentrop kritisiert den Nutzen des Bauwerks und die Zusatzkosten, die der Gemeinde durch die ursprünglich nicht vorgesehene Aussichtsplattform entstanden sind.


„Die neueste Attraktion in der Tallage Finnentrop ist der ,Lennebalkon´, ein nutzloser Wurmfortsatz an der architektonisch gewöhnungsbedürftigen Fußgängerbrücke über Bahnhof und L539n“, heißt es spöttisch im ersten Satz der Pressemitteilung. Dass der Balkon über der Lenne endet, ergibt nach Ansicht der FÜR-Fraktion keinen Sinn: „Vergessen hat man jedoch leider die von uns geforderte und durchaus sinnvolle Anbindung der Lennestraße, die hierdurch eine fußläufige Verbindung zum alten Ortskern erhalten hätte.“

Dazu kommen die Ausgaben für die Aussichtsplattform. Insgesamt rund 530.000 Euro hatten der Bau der Rampe und des „Lennebalkons“ gekostet; letzterer schlug mit rund 180.000 Euro zu Buche. Die Gemeinde Finnentrop musste aufgrund von Änderungswünschen bei der Rampe und wegen des Balkons einen Eigenanteil von 115.000 Euro aufbringen. Bürgermeister Dietmar bezeichnete die Mehrausgaben als städtebaulich sinnvoll und funktional und sprach von „gut angelegtem Geld“ (LokalPlus berichtete).
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Eine Einschätzung, die die FÜR-Fraktion nicht teilt. „Für einen hohen sechsstelligen Eurobetrag hat man lieber eine Aussichtsplattform geschaffen, die den Normalbürger hinsichtlich der Kosten-Nutzen-Rechnung zum Verzweifeln bringt. Wenn auch erhebliche Fördergelder zum Bau der fragwürdigen Eisenkonstruktion zur Verfügung standen, bleibt immer noch die Gewissheit, dass es sich bei den verwendeten Summen um unser aller Steuergelder handelt, die anderweitig sinnvoller hätten eingesetzt werden können“, argumentiert die Fraktion in einer Pressemitteilung. Vorschläge für eine aus ihrer Sicht sinnvolle Verwendung führen die Freien Wähler nicht an.
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