Dietmar Heß will Geflüchtete in Finnentrop aufnehmen

Bürgermeister bittet um überparteilichen Konsens


 von Symbol Matthias Clever
© Symbol Matthias Clever

Finnentrop. Auch die Gemeinde Finnentrop soll sich bereit erklären, freiwillig zusätzlich Geflüchtete aufzunehmen, wenn es nach dem Willen von Bürgermeister Dietmar Heß geht. Er wird in der Hauptausschusssitzung am Dienstag, 10. März, die Fraktionen bitten, sein Vorhaben zu unterstützen.


Bund und Land soll signalisiert werden, dass man bereit ist, bis zu 100 Personen zusätzlich aufzunehmen. Dies sollten nach seiner Vorstellung vorwiegend Familien sein.

„Angesichts der Bilder aus dem griechisch-türkischen Grenzraum, aber auch aus dem Kriegsgebiet in Syrien, kann man nicht ruhig da sitzen und den Kopf einziehen. Wir Kommunen müssen uns unserer Verantwortung stellen und haben auch in der Vergangenheit bewiesen, dass wir in einer solchen Situation wirkungsvoll Hilfe leisten können.“
Bund und Land sollen Rahmenbedinungen schaffen
Bund und Land müssten allerdings die Rahmenbedingungen schaffen, insbesondere die notwendige finanzielle Unterstützung gewähren. Sichergestellt sein müsse auch eine ordnungsgemäße Identifizierung der einreisenden Personen. 

In Heggen stehe derzeit noch die Jugendherberge für eine Unterbringung zur Verfügung, die kurzfristig für die Unterbringung von Personen bereitgestellt werden könnte. Die Unterstützung durch hauptamtliches Personal müsse entweder selbst organisiert oder durch eine Hilfsorganisation sichergestellt werden. 
Heß fordert Nächstenliebe und Barmherzigkeit
Dem Bürgermeister ist bewusst, dass es auch gute Gründe dafür gibt, die Grenzen weiter möglichst geschlossen zu halten, weil es sonst „möglicherweise einen ungebremsten weiteren Ansturm“ geben könnte.

Aber nur weil man nicht eine Lösung für alle Betroffenen kenne, dürfe das nicht daran hindern, wenigstens einem Teil der Kriegsflüchtlinge zu helfen, ist Heß der Meinung. Jedenfalls sei es keine Lösung, mehr Soldaten und Polizei an die Grenzen zu entsenden, um ggf. gewaltsam Flüchtlinge am Betreten des EU-Raumes zu hindern. 

Bürgermeister Dietmar Heß geht davon aus, dass es einen überparteilichen Konsens dieser Frage geben wird: „Bei aller Unterschiedlichkeit der Vorstellungen im Rat gibt es einen Grundkonsens bei den christlichen Werten, dazu zählen Nächstenliebe und Barmherzigkeit.“
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