BI Gegenwind Frettertal überreicht Unterschriftenliste

1.500 Stimmen gegen Windkraft


Macht mobil: Die BI Gegenwind Frettertal von privat
Macht mobil: Die BI Gegenwind Frettertal © privat

Frettertal. Eine Liste mit mehr als 1.500 Unterschriften gegen die Errichtung von Windkraftanlagen im Frettertal hat jetzt die Initiative „Gegenwind Frettertal“ an den stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Finnentrop, Daniel Gerk, überrreicht. Er wird das Anliegen den Ratsmitglieder und Bürgermeister Dietmar Heß vortragen.


Insgesamt haben über 1.500 Bürger (ab 16 Jahren) gegen Windkraft im Frettertal unterschrieben. In Serkenrode, der am stärksten betroffene Ort, waren es mehr als 50 Prozent.

Im Siedlungsbereich von Weuspert, Faulebutter und Umgebung liegt die Quote bei nahezu 100 Prozent. „Die große Zahl von Ablehnungen hat auch unsere Erwartungen übertroffen“, so die Initiatoren.
Noch mehr besorgte Bürger
„Das spiegelt aber nicht einmal die tatsächliche Zahl der besorgten Bürger wieder“, heißt es in dem beigefügten Schreiben weiter, „Manche angesprochenen Bürger scheuten sich, ihre ablehnende Haltung durch eine Unterschrift zum Ausdruck zu bringen. In verschiedenen Gesprächen konnten wir erfahren, dass der Klimawandel und der Schutz unserer Umwelt die Menschen tief bewegt, sie aber von den geplanten Maßnahmen, riesige Windräder in Waldgebiete zu bauen, keine Lösung erwarten, sondern zusätzliche Zerstörung.“

Die Aktion Gegenwind Frettertal erklärt weiter, was diese Bürger bewegt und ihnen Sorgen bereitet:

Wenn diese Großanlagen in zusammenhängenden Waldgebieten und in größerer Anzahl dicht um die Besiedlungen herum gebaut werden, machten sie aus einem in Jahrhunderten gewachsenen Naturgebiet ein Industriegebiet, allerdings ohne die Vorteile einer urbanen Infrastruktur.
Ländliche Bevölkerung zahlt den Preis
Die ländliche Bevölkerung bekomme den Eindruck, für die vermeintliche Erreichung der Klimaziele den Preis zahlen zu müssen, ohne dass der Zerstörung von intakter Landschaft, Natur und Lebensqualität ein effektiver Klimagewinn gegenübersteht. Der Netzausbau halte mit dem Ausbau von Windkraftanlagen nicht Schritt. Die natürliche CO2 Speicherfähigkeit von Waldgebieten werde geschmälert.
Hoffnung auf die große Politik
Die Hoffnung vieler betroffener Menschen richtet sich auf die „große“ Politik, da sie sich von der „kleinen“ kommunalen im Stich gelassen fühlen.

Nicht nur in der Landespolitik NRW, sondern auch auf Bundesebene beschäftigen sich Gremien und Arbeitskreise mit der klaren Abstandsregelung zu Wohngebieten und einer Veränderung des Baurechts (Abschaffung der Privilegierung zur Errichtung von Windkraftanlagen).
Strom-Zukauf im Ausland
Finanzielle Anreize beeinflussten aber nach wie vor die Entscheidungsfindung. Und manche Entscheidungsträger fühlten sich mit dem vermeintlichen Beitrag zum Klimaschutz in der moralischen Überlegenheit, auch wenn die Sinnhaftigkeit konkreter Windkraftprojekte in sensiblen Naturgebieten einer nüchternen wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalte.

Das Missverhältnis von Ertrag und Schaden zeige sich erstens bei der notwendigen Abgabe von übermäßigem Stromertrag durch Windkraft ans Ausland und zweitens durch Zukauf von Strom aus Kohle und Kernkraft im Ausland. Letzteres werde für die Grundversorgung in Zukunft noch zunehmen.
Unterstützung durch Daniel Gerk
Erfreut zeigt sich die IG Gegenwind über die Unterstützung  einigen Kommunalpolitikern Finnentrops. So hat Daniel Gerk zugesichert, das Anliegen dem gesamten Gemeinderat vorzutragen. Daniel Gerk ist nicht nur Ratsmitglied, sondern auch Kreistagsmitglied für den Wahlbezirk des Frettertals und in dieser Funktion Mitglied im für dieses Thema zuständigen Umwelt- und Strukturausschuss: „Die mit über 1.500 Unterschriften dokumentierten Sorgen der Bürger sowie deren repräsentative Quoten in den einzelnen betroffenen Ortschaften muss man sehr ernst nehmen.“

Daher der Appell der BI an die gesamte Kommunalpolitik: „Lassen Sie nicht zu, dass unter dem von uns allen gewünschten Ziel des Klimaschutzes undifferenziert Projekte gerechtfertigt werden, die vielen Tieren, der Natur und nachweislich auch der Gesundheit von Menschen schaden.“
Im Namen von IG Gegenwind Frettertal
  • Esther Bönninghoff           
  • Ida Fend-Richter                          
  • Björn Kathol                
  • Alfons Reuter             
  • Christiane Richter               
  • Johannes Richter                          
  • Bernd Sasse              
  • Bianca Schmidt           
  • Georg Schmidt                             
  • Josef Vetter
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