Bahnhof Finnentrop: Barrierefreie Rampe verbindet Lennepark mit Fußgängerbücke

Auch „Lennebalkon“ offiziell eingeweiht


  • Finnentrop, 06.09.2017
  • Von Sven Prillwitz
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Ein Blick auf die fertiggestellte barrierefreie Rampe, die den Lennepark nun mit der Fußgängerbrücke am Bahnhof Finnentrop verbindet. von Sven Prillwitz
Ein Blick auf die fertiggestellte barrierefreie Rampe, die den Lennepark nun mit der Fußgängerbrücke am Bahnhof Finnentrop verbindet. © Sven Prillwitz

Finnentrop. Das letzte Kapitel der jahrzehntelangen Geschichte zur Beseitigung des ungeliebten Bahnübergangs in Finnentrop ist abgeschlossen: Am Dienstagnachmittag, 5. September, sind der „Lennebalkon“ und die Rampe offiziell eingeweiht worden, die vom „P+R“-Bereich des Lenneparks einen barrierefreien Zugang zur Fußgängerbrücke über die Schienen ermöglicht.


„Wir haben allen Grund zur Freude, dass es jetzt soweit ist. Das hat ja auch alles lange genug gedauert“, sagte Finnentrops Bürgermeister Dietmar Heß schmunzelnd. „Lange genug“ heißt konkret: knapp 27 Jahre. Was laut Heß auch daran lag, dass es mit der Gemeinde, dem Landesbetrieb Straßen.NRW und der Deutschen Bahn drei Akteure gab, in deren Zuständigkeitsbereich die Beseitigung des Bahnübergangs und der Bau der Fußgängerbrücke fielen. Dieses Zusammenspiel sei „nicht ganz einfach gewesen“, was aber „für alle Seiten gilt“, sagte Heß.
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Die Rampe ist direkt an den „P+R“-Parkplätzen des Lenneparks gelegen und beginnt unterhalb der Fußgängerbrücke. Die Schrägfläche führt – parallel zu den Gleisen ausgerichtet – zu einem aufgeschütteten Erdwall, macht hier über ein Winkelstück einen „Knick“ und verläuft dann zur Fußgängerbrücke. Insgesamt hat die Rampe eine Länge von 44 und eine Breite von drei Metern. Das rutschfeste Kopfsteinpflaster ist in einer leichten Wellenform angelegt worden, die es Rollstuhlfahrern ermöglichen soll, beim Befahren der Rampe ggf. Pausen einlegen zu können.
Heß: Erweiterung „städtebaulich vertretbar"
Eigentlich war zunächst eine reine Erdrampe als Lösung vorgesehen gewesen. Um den barrierefreien Anschluss an die Brücke – auch mit Blick auf den Lennepark – aber auch „städtebaulich vertretbar zu machen“, habe sich die Gemeinde Finnentrop für die jetzige Bauweise entschieden.  Damit fielen Planung, Ausführung und zusätzliche Kosten in den Aufgabenbereich der Kommune. Straßen.NRW übernahm die ursprünglich vorgesehenen Kosten für das Erdbauwerk.
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Zusätzlich wurde der „Lennebalkon“ errichtet, der an Fußgängerbrücke und Rampe anschließt. Der Balkon hat eine Länge von 28 Metern und führt in einer Höhe von fünf Metern bis zur Lenne und ein Stück weit darüber hinaus. Mit der Plattform und der Aussicht aus erhöhter Perspektive sollen der Fluss, der Lennepark und der Radweg „Lenneroute“ erlebbar gemacht werden. „Damit gibt es einen zusätzlichen attraktiven Punkt in Finnentrop“, sagte Dietmar Heß. Der Bürgermeister betonte, dass die kommunale Politik das Projekt mitgetragen habe. Die Ausnahme bildeten die Freien Wählern FÜR Finnentrop, die den „Lennebalkon“ als Verschwendung von Steuergeldern bezeichnen (Bericht folgt).

Der Blick vom „Lennebalkon“:
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Die Kosten für die Rampe belaufen sich auf rund 350.000 Euro, während für den Balkon knapp 180.000 Euro anfielen. Die Gemeinde Finnentrop hat aufgrund der geänderten Planungen für die Rampe und den zusätzlichen Balkon einen Eigenanteil von ca. 115.000 Euro erbringen müssen, was Heß als „gut angelegtes Geld“ bezeichnete. Die zusätzlichen Kosten wurden kofinanziert mit Zuwendungen aus dem Bereich der Förderung der „P+R“-Anlage und der Städtebauförderung. Das Planungsbüro Adam aus Potsdam hatte den Entwurf für Rampe und Balkon angefertigt, den die Firma RMB Busch aus Osterwald (Emsland) schließlich realisierte.
Probleme mit einem Aufzug
Dass es derzeit bei der Benutzung von einem der beiden Aufzüge, die zu den Bahnsteigen führen, noch Probleme gibt, soll übrigens bald und „hoffentlich kurzfristig der Vergangenheit angehören“, sagte Heß außerdem. Bei einem Aufzug stehe noch eine „formale Abnahme“ aus, daher sei dieser aktuell außer Betrieb. Die Deutsche Bahn habe ihm versichert, sich zeitnah darum zu kümmern“, so der Bürgermeister.
Weitere Pläne für den „Lennepark“

Die Erschließung des „Lenneparks“ ist noch nicht abgeschlossen. Bei der Einweihung der Rampe und des „Lennebalkons“ kündigte Bürgermeister Dietmar Heß drei weitere Projekte an:
  • Im Bereich des Stellwerks Süd soll für den Radweg „Lenneroute“ eine Unterführung entstehen, die unter den Schienen und der Straße hindurchführt. Hierfür sei eine „intensive Abstimmung“ mit Straßen.NRW erforderlich, so Heß. Die Maßnahme sei aber bereits ausgeschrieben.
  • Der Bau einer barrierefreien Brücke über die Lenne, voraussichtlich in der Mitte des „Lenneparks“, soll „in den nächsten Jahren“ erfolgen, sagte Heß. Damit solle ein „vernünftiger Rumdumweg“ geschaffen werden. Das Vorhaben soll Bestandteil der „LenneSchiene 2.0“ sein, der Fortführung des Regionale-Projekts von 2013.
  • Im Bereich des Rampenaufgangs unterhalb der Brücke soll eine Unterstellmöglichkeit geschaffen werden, die Fahrräder vor Regen schützt.
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