Windräder: Stadt Drolshagen sieht keinen Handlungsbedarf

SPD besorgt über Ausweitung der möglichen Standorte


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Drolshagen. Für etwas Wirbel in der Sitzung der Stadtverordneten sorgte die Bitte der SPD, das Thema „Windenergie“ auf die Tagesordnung zu setzen. „Das ist ein Thema in der Bevölkerung“, meinte Thomas Gosmann. Die Informationen dazu seien „dünn“. Er bezog sich dabei auf eine Potentialflächenanalyse des beauftragten Planungsbüros.


Das hatte in seiner Einschätzung die Fläche von zunächst 273 auf 496 Hektar fast verdoppelt. Befürchtet werde, so Gosmann, dass die Bürger damit vor vollendete Tatsachen gestellt würden. „Es gibt nichts Neues“, hielt Bürgermeister Ulrich Berghof dem entgegen. Bisher seien dazu auch keine Beschlüsse gefasst worden.

Wegen der unklaren Planungssituation und der Tatsache, dass das Thema im Zuge der Regionalplanung im Regierungsbezirk neu aufgerollt werde, habe er das Thema auch von der Homepage der Stadt genommen. „Sobald sich etwas ändert, werden sie es als erste erfahren“, sagte Berghof mit Blick auf die Stadtverordneten.
Regionalplanung wird neu aufgerollt
„Wir fangen wieder vorne an“, schilderte Christoph Lütticke, Fachbereichsleiter Planen und Bauen, den Stand. Zunächst seinen 3000 Windkraftanlagen in Südwestfalen geplant gewesen. 20.000 Einwendungen habe es gegeben. Inzwischen gehe man von der Hälfte aus.

Der Regionalrat habe die Planung zurückgezogen und die Kommunen aufgefordert, zunächst keine eigene Planung durchzuführen. Derzeit bestehe hinsichtlich der Windräder dazu auch kein Anlass. Somit mache es auch keinen Sinn, in Planungen für den Flächennutzungsplan mit möglichen Standorten einzusteigen. Bei den Planungskriterien nach altem Recht hätten sich die zusätzlichen Potentialflächen ergeben, erklärte Lütticke.
Bürgermeister: "Zwei Jahre Handlungsspielraum"
„Wie schnell müssen wir tätig werden, wenn Anträge vorliegen?“, wollte Thomas Gosmann wissen. Denn: Windkraftanlagen gelten als privilegierte Vorhaben, wenn keine Vorrangflächen ausgewiesen sind. Auch bei Einzelanträgen bliebe Zeit für Überlegungen. Dann, so der Bürgermeister, müsse die Stadt innerhalb von zwei Jahren handeln.
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