Weniger Flüchtlinge: Unterkunft in Iseringhausen wird aufgelöst

Stadt verzichtet auf Gebühren für Wochenmarkt


Bürgermeister Ulrich Berghof: Für die Flüchtlinge in Bleche will die Stadt einen Pendelverkehr zum Einkaufen einrichten. von Rüdiger Kahlke
Bürgermeister Ulrich Berghof: Für die Flüchtlinge in Bleche will die Stadt einen Pendelverkehr zum Einkaufen einrichten. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Unterbringung der Flüchtlinge, die Situation des Wochenmarktes und neue Ortsschilder. Über diese Punkte informierte Bürgermeister Ulrich Berghof die Stadtverordneten in der Sitzung am Donnerstag, 12. Juli.


Flüchtlings-Unterkunft: Bis Mitte Mai waren 25 Neuzuweisungen angekündigt. Tatsächlich kamen bis Mitte Juni nur vier neue Flüchtlinge, die untergebracht werden mussten. Ankündigungen der Bezirksregierung führten „immer zu viel Aufregung, wo man die unter bekommt“, so Berghof. Die Bezirksregierung sichere sich damit ab, dass auch ausreichend Plätze vorgehalten werden.

Inzwischen liegt die Zahl der zu betreuenden Flüchtlinge unter 150. Wegen der rückläufigen Zahlen wurde die Unterkunft in Iseringhausen, die für drei Jahre angemietet worden war, zum Jahresende gekündigt. Von den rund 40 Plätzen sind derzeit noch 21 belegt. Diese Menschen sollen auf die Unterkünfte in Bleche, In der Wünne und Wohnungen verteilt werden. Anschließend werde die Unterkunft in  Iseringhausen zurückgebaut.
Pendel-Einkaufsservice
Wegen der Randlage und der schlechten Erreichbarkeit mit öffentlichem Personennahverkehr will die Stadt für die Flüchtlinge in Bleche einen regelmäßigen Pendel-Einkaufsservice einrichten. Man könne, so Berghof, die Menschen dort nicht sich selbst überlassen.

Wochenmarkt: Der Wochenmarkt ist freitags vormittags „nicht sehr frequentiert“, so Ulrich Berghof. Ein Markt am Samstag würde nach Ansicht der Verwaltung mehr Besucher anziehen, lasse sich aber wegen anderer Verpflichtungen der Händler nicht realisieren. Um die Händler, die Drolshagen besuchen, zu halten und eventuell neue zu gewinnen, hat die Verwaltung entschieden, seit Jahresbeginn keine Standgebühren mehr zu erheben.

Angesichts des Aufwandes, für den eine Verwaltungskraft abgestellt werden müsse, und der Beträge, die eingenommen werden, lohne der Aufwand nicht. „Es sind die kleinen Dinge, die wir machen können“, sagte der Bürgermeister im  Gespräch mit Lokalplus. Offenbar mit Erfolg. Ein Händler für Bio-Fleisch konnte zusätzlich gewonnen werden. Den Markt attraktiver zu machen, sieht Berghof weiter als Herausforderung an.
Heimatgefühl auf Ortsschildern
Ortsschilder: Ein Runderlass des NRW-Ministeriums für Wohnen und Heimat erlaubt zusätzliche Bezeichnungen auf Ortsschildern. So könnten auf den Schildern für Drolshagen etwa „Draulsen“ oder die ortsüblichen plattdeutschen Bezeichnugen für Hützemert, Iseringhausen oder Schreibershof aufgebracht werden. „Ich würd das machen“, sagte Berghof im Gespräch, „der Rat muss es mögen.“ Zunächst gehe es aber darum, die Kosten zu ermitteln. Dann will die Verwaltung einen Vorschlag für die Stadtverordnetenversammlung vorlegen.

In anderen Ländern gebe es auch oftmals mehrsprachige Ortsschilder, so Berghof. Dass Plattdeutsch hier eine Tradition habe und gepflegt werde, könne man durchaus nach außen dokumentieren. Der Bürgermeister sieht darin auch eine Möglichkeit Identität zu stiften.
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