Steueraufkommen zeigt: Drolshagener verdienen gut

Rekord bei Investitionen


 von Symbol Nils Dinkel
© Symbol Nils Dinkel

Drolshagen. Für Kämmerer Rainer Lange und damit auch für die Stadtverordneten war es am Donnerstag, 5. Dezember, eine gute Sitzung. Einen Tag vor Nikolaus breitete Lange vor dem Rat seine Geschenke aus: positiver Jahresabschluss für 2018.


Trotz teilweise ungünstiger Daten (Rückgang beim Gewerbesteueraufkommen und einem planerischen Defizit von 167.000 Euro ist für 2019 noch ein kleiner Überschuss zu erwarten. Und für 2020 erwartet der städtische Finanzminister wiederum einen Überschuss. Rund 247.000 Euro weist er dabei im Etatentwurf aus.

Es ist damit „der erste Haushaltsplan seit dem Jahr der NKF-Einführung 2008, der einen echten Haushaltsausgleich aufweist“, so Lange. Erfreulich für die Bürgerinnen und Bürger: Die Steuersätze für die Grundsteuern und die Gewebebesteuer bleiben stabil.
 von Rüdiger Kahlke
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Zu den Fakten gehört auch, dass die Stadt, um der Haushaltssicherung zu entkommen, bereits früher diese Sätze deutlich angehoben hat und, wie Bürgermeister Ulrich Berghof einräumt, im Kreisvergleich schon in der Spitzengruppe liegt.

Das Gewerbesteueraufkommen für 2019 bleibt vermutlich um 375.000 Euro unter den Erwartungen. Der Kämmerer kalkuliert daher auch für das nächste Jahr vorsichtig mit sieben Millionen Einnahmen, statt der 7,6 Mio. Euro, die in der mittelfristigen Finanzplanung noch eingestellt waren.
 von Stadt Drolshagen
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Grundlage dafür sind auch Daten, die die Stadt bei den Unternehmen selbst abfragt. Trotz konjunktureller Eintrübung geht die Verwaltung daher „von einer konstanten Entwicklung aus“, so Berghof. Mit 7,2 Mio. dürfte der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer damit 2020 zum größten Einnahmeposten werden.
Schulverbund zahlt sich aus
Das heißt auch, dass die Drolshagener gut verdienen. Einen Anstieg um 100.000 auf 400.000 erwartet der Kämmerer zudem bei der Schulpauschale. Hier wirke sich der Verbund mit Olpe bei der Sekundarschule positiv aus, erläuterte Lange. Größter Ausgabeposten bleibt mit knapp 8,5 Mio. Euro die Kreisumlage - ein neues Rekordhoch.

Deutlich höher als in den Vorjahren fallen auch die Aufwendungen für Investitionen aus. 6,7 Mio. Euro hat der Kämmerer für 2020 vorgesehen. Die größten Posten sind hier:
  • Sanierungs- und Erschließungsmaßnahmen an Straßen und Wirtschaftwegen: 2,75 Mio. Euro
  • Investitionen ins Kanalnetz: 1,19 Mio. Euro
  • Kanalbau „Unterm Sportplatz“: 530.000 Euro
  • Sanierung Bahnbrücke Wenkhausen/Stützwand „Unterm Sportplatz“: 400.000 Euro
  • Planungskosten Sanierung Sekundarschule und Sporthalle Herrnscheid: 330.000 Euro
Weitere Planungskosten fallen für Verwaltungsgebäude, die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Iseringhausen und bauliche Erweiterungen der Grundschulen an - insgesamt 200.000 Euro. Vor allem bei den öffentlichen Gebäuden geht es auch darum, sie barrierefrei zugänglich zu machen und dem Personal attraktivere Arbeitsplätze anbieten zu können.
Weniger Kredite aufgenommen
Bis zu einer gesetzlichen Regelung wird der Einzug an Anliegerbeiträgen gestoppt. Dabei werde man darauf achten, dass keine Verjährungsfristen überschritten werden, wies Bürgermeister Berghof auf Grenzen städtischen Stillhaltens hin.

Zur positiven Bilanz, die Kämmerer Rainer Lange in der letzten Ratssitzung des Jahres vorlegte, gehört auch die verbesserte finanzielle Lage der Stadt. Seit 2016 seien die Liquiditätskredite deutlich reduziert worden. Ende 2018 lagen sie noch bei vier Millionen Euro. Auch Investitionskredite in Höhe von 2,3 Mio. Euro wurden bisher nicht aufgenommen. Ein Rückgriff auf diese Kreditermächtigung sei noch nicht mehr beabsichtigt.
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