Statt Aufforstung im Regenwald Zuschuss für Fair Trade-Aktivitäten

Ratssitzung in Drolshagen


 von Symbol Sven Prillwitz
© Symbol Sven Prillwitz

Drolshagen. Dem Fair Trade-Arbeitskreis sollen im nächsten Jahr 500 Euro für Projekte zur Verfügung gestellt werden, die fairen Handel fördern. Das hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 27. September, entschieden.


Die SPD hatte beantragt, dass sich die Stadt an einem Projekt beteiligt, das einen Ausgleich für CO2-Emissionen des städtischen Fuhrparks herbeiführt. Das sollte durch Aufforstung des Regenwaldes geschehen. Geschätzte Kosten: zwischen etwa 460 und 620 Euro pro Jahr. Das lehnten die Stadtverordneten ab. Stattdessen soll der Arbeitskreis Fair Trade unterstützt werden. Ziel im Rahmen eines Leader-Projektes ist es, gemeinsam mit den Nachbarkommunen im Kreis zur Fair Trade-Region zu werden.

Beschlossen haben die Rats-Mitglieder zudem Leitlinien über „die Bildung, die Zusammensetzung und die Aufgaben des Örtlichen Unterstützerkreises für die Belange von Menschen mit Behinderungen in Drolshagen“ (ÖUK). „Ziel des Örtlichen Unterstützerkreises ist es, die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen aufzuzeigen, zu beseitigen bzw. zu verhindern. Vorrangige Mittel zur Beseitigung von Barrieren und Benachteiligungen sind hierbei in erster Linie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und eine Mitwirkung am kommunalen Willensbildungsprozess“, heißt es in der Vorlage. Dem Kreis sollen nach dem Willen der Stadtverordneten Maria Feldmann (CDU), Ralf Tump-Forsthoff (UDW), Gabriele Valperz (SPD) und Annemarie Hermann (UCW) angehören.
Überschuss fließt in Rücklage
Weitergeleitet an den Rechnungsprüfungsausschuss wurde der Jahresabschluss 2017. Trotz planerischen Defizits zum Jahresbeginn schloss der Haushalt 2017 mit einem kleinen Plus ab. 16.897 Euro sollen der Ausgleichsrücklage zugeführt werden. Kämmerer Rainer Lange freute sich im Gespräch mit LokalPlus, dass es damit gelungen sei, zum zweiten Mal in Folge einen ausgeglichenen Haushalt zu haben.

Auf Antrag der UWD-Fraktion wurde die Verwaltung in der Ratssitzung am Donnerstag zudem beauftragt, die Busverbindungen von Drolshagen zur Uni in Siegen zu überprüfen. Insbesondere sollten dabei die pünktliche Erreichbarkeit zu den üblichen Veranstaltungszeiten, die Dauer der Busfahrten, die Anzahl der nötigen Umstiege und Park-and-Ride-Möglichkeiten in den Fokus genommen werden.
Neue Pachtverträge: Blühflächen erhalten
Auf Anfrage von Annina Struve (UDW) zur Vorbereitung der Verwaltung auf Schadensereignisse wie Starkregen oder Waldbrände wies die Verwaltung auf die Zuständigkeit der Feuerwehr hin. Sie werde tätig, „wenn durch ein plötzliches Ereignis eine erhebliche Gefahr für Menschen und Sachen droht.“ Die Feuerwehr könne ihrerseits Hilfe durch Dritte wie THW oder den Bauhof anfordern.

Auf Anfrage der UDW-Abgeordneten zum Pestizid-Einsatz teilte die Verwaltung weiter mit, dass der Bauhof 2018 keine Pestizide eingesetzt habe. Es seien auch keine glyphosathaltigen Herbizide auf Grünflächen eingesetzt worden. Zur Unkrautbekämpfung solle in absehbarer Zeit ein Heißwassergerät angeschafft werden.

In Pachtverträgen ist bislang kein Pestizid-Verbot verankert. Zu überlegen sei, so die Verwaltung, Landwirte bei neuen Verträgen zu verpflichten, an den äußeren Rändern einen Grünstreifen vorzusehen, um Blühflächen zu erhalten.
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