Stadt Drolshagen bringt Baulandprogramm auf den Weg

Grundstücken aufkaufen und aktivieren


  • Drolshagen, 17.09.2021
  • Politik
  • Von Rüdiger Kahlke
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Erschließung in Hützemert: Die Grundstücksbesitzer werden wohl 2022 mit dem Bau ihrer Häuser beginnen können. von Rüdiger Kahlke
Erschließung in Hützemert: Die Grundstücksbesitzer werden wohl 2022 mit dem Bau ihrer Häuser beginnen können. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Das städtische Baulandprogramm hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 16. September, auf den Weg gebracht. Aber nicht alles wird schnell umzusetzen sein. Bei dem Vorhaben geht es im Wesentlichen um zwei Schritte.


Einmal sollen Flächen aktiviert werden, die bereits als Siedlungsfläche im Flächennutzungsplan ausgewiesen, bislang aber nicht entwickelt worden sind. Sollte sich hier nichts tun, besteht die Gefahr, dass diese Flächen für eine Bebauung verloren gehen und im neuen Regionalplan nicht mehr als Bauland erscheinen.

„Ein gutes Angebot“

Daher sollen in nächster Zeit Gespräche mit den Eigentümern geführt werden. Bürgermeister Ulrich Berghof setzt als Zeitachse dafür die nächsten zwei bis drei Jahre an. Dabei hat die Verwaltung Grundstücke im Blick, „die wir für entwickelbar halten“, so Berghof. Er geht davon aus, dass man hier neues Bauland aktivieren könne, dass aber auch Misserfolge einzukalkulieren seien.

Für den Ankauf der Grundstücke haben die Stadtverordneten mit ihrem Beschluss Vorgaben gemacht. Im Zentralort Drolshagen würde die Stadt 40 Euro pro Quadratmeter zahlen, in allen anderen Ortsteilen 30 Euro. Berghof ist sich sicher, dass „wir damit ein gutes Angebot machen“. Die Stadt hat sich dabei an den Werten orientiert, wie sie in Wenden angewandt wurden.

Flächen im Regionalplan reservieren

In einem zweiten Schritt will die Verwaltung versuchen, im Regionalplan „Bauland neu auszuweisen, auch in den größeren Ortslagen“. In der umfangreichen Beschlussvorlage weist die Verwaltung auf dazu nötige Voraussetzungen hin. Angesichts der demografischen Entwicklung wird es schwer werden, neue Flächen zu sichern.

Auch in diesen Fällen sollen Gespräche mit Eigentümern geführt werden, ob sie die geeigneten Grundstücke veräußern, um sie dann in den Flächennutzungsplan aufnehmen zu können. Für Berghof ist das „die letzte Chance“, in den nächsten 15 bis 20 Jahren noch Planungen umsetzen zu können. Der Zeitraum entspricht der üblichen Geltungsdauer des Regionalplans, der gerade in der Aufstellung ist.

Nicht alles in Kürze umsetzbar

Wenn die Verkaufsbereitschaft geklärt ist, sollen die Stadtverordneten über das weitere Vorgehen entscheiden. Dann, so Berghof, sei man durch den Flächennutzungsplan gebunden. Es werde nicht „alles in Kürze umzusetzen sein“. Hier gehe es auch um Vorratspolitik. Der Bürgermeister ist sicher: „Es werden auch in 15 oder 20 Jahren noch Menschen bauen wollen.“

Bei einer Gegenstimme passierte das Baulandprogramm die Stadtverordnetenversammlung. Andreas Wigger (CDU) befürchtete, dass die kleinen Dörfer abgehängt würden.

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