Rat Drolshagen: Kein Geld für Tafel des DRK
Warenkorb-Mitglieder vertreten ihre Positionen
- Drolshagen, 28.09.2018
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Eine eigene Tafel für Drolshagen dürfte mit dem Ratsbeschluss vom Donnerstagabend, 27. September, vom Tisch sein. Mit großer Einmütigkeit stimmten CDU, UDW und UCW gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung. Der sah vor, dem DRK Drolshagen für die Einrichtung einer Tafel (Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige) 200 Euro Mietkostenzuschuss im Monat zu gewähren. Das Geld soll nun, wie ursprünglich geplant, an den Warenkorb Olpe gehen.
Zuvor hatte Berghof deutlich gemacht, dass die Stadt nie die Einrichtung eines Warenkorbes beschlossen hatte und der Betrieb einer solchen Einrichtung auch nicht Aufgabe der Kommune sei.
Es sei möglich, auch Beratung oder Hilfe bei Antragstellungen zu bieten. Zudem könnten die Kunden unterm gleichen Dach auch die Kleiderkammer oder Möbelbörse nutzen. In einer kleinen Cafeteria käme es auch häufig zu einem Austausch mit Besuchern, die nicht zum Kreis der Bedürftigen zählten, was wünschenswert sei.
Neben etwa 50 Kunden kämen auch 13 Helfer des Warenkorbs aus Drolshagen, wiesen sie auf die enge Verflechtung hin. Beide Warenkorb-Vertreterinnen befürchteten durch eine Tafel in Drolshagen eine Konkurrenzsituation bei der Akquise von Lebensmitteln und Spenden.
Er trat auch der Behauptung entgegen. Dass das DRK als Mitglied des Bundesverbandes der Tafeln örtliche Spenden an den Verband abführen müsse. Durch Verträge des Bundesverbandes mit Discountern sei vielmehr ein regelmäßigeres Angebot gesichert. Damit, so Gosmann, könne man den „Aufwand für Zukäufe reduzieren“. Spenden könnten somit anders eingesetzt werden. Der DRK-Antrag sei ein „Plädoyer für die Hilfebedürftigen in Drolshagen und ein Plädoyer fürs Ehrenamt.“ Viele im DRK hätten sich auf den Weg gemacht, die Lebensbedingungen der Menschen in ihrem Umfeld zu verbessern.
UCW-Sprecher Karl Rudolf Fölting sah gar eine „Kannibalisierung“ beider Einrichtungen voraus. Georg Melcher, CDU-Fraktionschef, bat um eine Sitzungspause, damit sich die CDU intern beraten könne. Am Ende stimmte auch sie gegen den Antrag der Verwaltung. Thomas Gosmann ließ offen, ob das DRK nach diesem klaren Votum das Ziel einer eigenen Tafel für Drolshagen weiter verfolgen werde.