Mehr Müll, geringere Gebühren

Drolshagener SPD bemängelt „soziale Ungerechtigkeit“ bei neuem System


 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz

Drolshagen. Die Abfallentsorgung soll billiger werden. Die Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend die Gebührensatzung für 2017 beschlossen. Danach sinken die Kosten pro Liter Restmüll von derzeit 1,70 auf 1,39 Euro.


Bei der Abstimmung enthielt sich die SPD der Stimme. Martin Theile begründete die Haltung mit der „sozialen Ungerechtigkeit“ der Satzung. Personengruppen, bei denen, aus welchen Gründen auch immer, mehr Müll anfalle, seien durch die Struktur der Satzung benachteiligt. Ursache sei die schon im Vorjahr kritisierte Abschaffung der Grundgebühr. Diese sei sinnvoll, da der Wagen die Haushalte anfahren müsse unabhängig von der Müllmenge.

Eingangs hatte Kämmerer Rainer Lange erläutert, dass sich das neue System eingespielt habe. Jeder Haushalt habe die passende Tonnengröße. Entgegen der ursprünglichen Kalkulation sei das Müllaufkommen um 15 Prozent höher. Das habe Mehreinnahmen zur Folge gehabt und eine neue Kalkulation nötig gemacht.
Bürgermeister will über neues System nachdenken
UDW-Sprecher Dr. Christian Buchholz bemängelte die Monopolisierung des Abfallmarktes und die damit einhergehenden hohen Kosten. Bürgermeister Ulrich Berghof verwies darauf, dass der Zweckverband offensichtlich noch günstig liege bei der Ausschreibung. Er ließ aber anklingen, dass man für die Zukunft überlegen müsse, ob die Abfallentsorgung nicht wieder durch die Kommunen selbst geregelt werden sollte.

Die Kosten für Bioabfall (0,45 Euro/Liter) und die Müllsäcke für gelegentlichen Mehrabfall (3 Euro) ändern sich im kommenden Jahr nicht.
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