Liese wirbt für EU: Garant für Frieden und Wohlstand
Europaabgeordneter bei der CDU Drolshagen
- Drolshagen, 05.10.2018
- Von Rüdiger Kahlke
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Drolshagen. „Ich bin für dieses Europa. Das darf nicht kaputt gehen.“ Mit flammenden Worten und harten Fakten warb Dr. Peter Liese in Frenkhausen für die europäische Idee und machte deutlich, dass es bei der Europawahl 2019 darauf ankomme, Europa-Skeptikern entgegen zu treten.
Liese erinnerte daran, dass die deutsche Einheit ohne die Europäische Union nicht denkbar gewesen wäre. Die Mehrheit im Europäischen Parlament zum Einigungsvertrag sei größer gewesen als die Mehrheit dazu im Bundestag. Nur weil Helmut Kohl und die CDU stets am Gedanken der Wiedervereinigung festgehalten, dafür geworben und die Einbindung in das westliche Bündnis und das vereinigte Europa betont hätten, hätten die europäischen Nachbarn den Prozess unterstützt. Es sei „auch kein Widerspruch Europäer zu sein und einen gesunden Patriotismus“ zu pflegen.
Gleichzeitig betonte er: „Berlin muss besser werden.“ Eine sachorientierte Arbeit der Regierung biete auch Rückenwind für die Wahlen vor Ort, zeigte sich der Umwelt- und Gesundheitsexperte der Christdemokraten in EU-Parlament bereits im Wahlkampf-Modus.
Die Region profitiere zudem von der EU-Wirtschaftsförderung etwa im Automobilbereich. Das sei wichtig, um auch in 20 Jahren hier noch produzieren zu können. Die Uni Siegen pflege, auch mit Hilfe der EU, eine internationale Zusammenarbeit. Viele Forschungsprojekte seien allein nicht zu stemmen. Mittel für Polen und Ungarn sollten gekürzt und auf Regionen verteilt werden, die viele Flüchtlinge aufgenommen haben. Auch dabei, so Liese, werde Nordrhein-Westfalen besser gestellt werden.
Die mittelständische Wirtschaft brauche gute Rahmenbedingungen, vor allem aber den Binnenmarkt und offene Grenzen. Allein könne sich Deutschland nicht gegen Handelsbeschränkungen der Amerikaner wehren. Das Potential von 500 Millionen-EU-Konsumenten hingegen beeindrucke auch die Amerikaner. „Deutschland profitiert am meisten vom offenen Binnenmarkt und dem Euro“, so Liese. „Wenn es die EU nicht gäbe, müsste sie erfunden werden.“ Gegenüber Trump, Putin, Erdogan und den Chinesen sei es wichtig, „gemeinsame Werte und Interessen durchzusetzen.“
Anlässlich des Tages der deutschen Einheit am 3. Oktober erinnerte Liese auch daran, dass vor 75 Jahren die Mitglieder der Widerstandgruppe Weiße Rose hingerichtet worden seien. Sie hatten in ihrem Flugblatt Nr. 5 bereits Nationalismus geächtet und zur Zusammenarbeit in Europa aufgerufen. Man müsse dankbar sein, dass sich nach dem Krieg „viele dieser Idee angeschlossen haben“, sagte Liese. Eine so lange Zeit ohne Krieg in Europa sei in der Geschichte Deutschlands einzigartig. Das gelte es zu verteidigen.