Land fördert barrierefreien Anbau ans Heimathaus zu 90 Prozent

Hoher Zuschuss geht nach Drolshagen


  • Drolshagen, 28.05.2021
  • Politik
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Ina Scharrenbach (vorne rechts) überreichte dem Heimatverein den Förderbescheid. von Rüdiger Kahlke
Ina Scharrenbach (vorne rechts) überreichte dem Heimatverein den Förderbescheid. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Mit 889.000 Euro fördert das Land NRW den Anbau an das Heimathaus in Drolshagen. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung, überbrachte den Förderbescheid am Donnerstagnachmittag, 27. Mai, selbst. Vom Vorsitzenden des Heimatvereins, Dr. Stephan Schlösser, ließ sie sich den Erhalt auch gleich quittieren. Die Mittel aus dem Programm „Heimatzeugnis“ sind der dritthöchste Betrag, der seit Beginn der Förderung 2018 in den Kreis Olpe geflossen ist.


Die Ministerin machte deutlich, dass das Haus die Gemeinschaft fördere und deswegen auch förderfähig sei. Die Drolshagener könnten im Haus, das durch Anbau auch barrierefrei zugänglich wird, „Gemeinsamkeit pflegen.“

Zudem hob die Ministerin die Bedeutung des Ehrenamtes hervor, das durch das Förderprogramm gestärkt werde. Ohne Ehrenamt ließe sich kein Staat machen. Wenn Menschen das Zweitwichtigste nach der Gesundheit, nämlich Zeit, opferten, um sich für andere einzusetzen, sei das unbezahlbar.

Menschen mit Ideen unterstützen

Daher wolle die Landesregierung „Menschen mit Ideen unterstützen.“ Mit der Entscheidung über den Förderantrag habe man sich etwas Zeit gelassen, um das dann erweiterte Haus zum 30-jährigen Jubiläum 2023 auf jeden Fall fertig zu haben, führte sie schmunzelnd aus.

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Der Vorsitzende quittiert den Erhalt der Fördermittel.

Bürgermeister Ulrich Berghof verwies darauf, dass die Zuwendung die „höchste Förderung für private Vorhaben“ sei, die je nach Drolshagen geflossen sei. Es sei ein besonderer Tag für den Heimatverein. Der Bürgermeister wünschte sich häufigere Besuche der Ministerin, natürlich „gerne mit Bewilligungsbescheiden.“ Er bat Ina Scharrenbach, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.

Gute Argumente überzeugten alle

Jochen Ritter (CDU), Mitglied des Landtages, verwies auf das anspruchsvolle Konzept des Heimatvereins. Der Landtag mache keine Vorgaben für die Förderung, sondern unterstütze, „was in unterschiedlichen Teilen des Landes unter Heimat verstanden wird“.

Vorab hatte der Heimatverein die Ministerin, die mit 30-minütiger Verspätung eintraf, durchs Haus geführt. Dr. Schlösser erinnerte daran, welche Anstrengungen außer der Finanzierung in den Überlegungen des Vereins eine Rolle gespielt hatten. Letztlich sei es gelungen, die Mitglieder, die Behörden und auch das Ministerium vom Konzept zu überzeugen.

Konzentration auf Bauphase

Dass 90 Prozent der Bausumme von knapp einer Million Euro gefördert werden, zeige, wie gut die Argumente für den Anbau waren. Neben mehr Räumen für Bücherei und Archiv, Werk- und Lagerraum hob der Vorsitzende als wichtigsten Punkt den barrierefreien Zugang zu allen Etagen hervor. Der war im 1993 erworbenen und renovierten Heimathaus bislang nicht gegeben.

Im Haus sollen die Drolshagener die Gemeinschaft finden, die durch die Pandemie schwierig geworden sei, wünschte sich Dr. Schlösser weiterhin eine rege Nutzung des Gerbäudes. Jetzt konzentriere man sich auf die Bauphase. Die soll bereits im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Die nächsten Probleme liegen bei der Materialbeschaffung und der Suche nach Handwerkern. Auch das wurde bei aller Freude deutlich.

Infos zum Konzept und künftigen Nutzung des Heimathauses:

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