Innovative Ideen für bezahlbaren Wohnraum – Leuchtturm-Projekt für Region

Drolshagen bringt Genossenschaft auf den Weg


  • Drolshagen, 03.11.2021
  • Politik
  • Von Rüdiger Kahlke
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Bürgermeister Ulrich Berghof, Sparkassen-Vorstand Wilhelm Rücker, Pyramis-Geschäftsführer Michael Kirchner und Burkhard Wintersohl, Leiter des Baubereichs der Stadt Drolshagen, stellen die neue Genossenschaft „Land-Leben.Drolshagen.“ vor. von Rüdiger Kahlke
Bürgermeister Ulrich Berghof, Sparkassen-Vorstand Wilhelm Rücker, Pyramis-Geschäftsführer Michael Kirchner und Burkhard Wintersohl, Leiter des Baubereichs der Stadt Drolshagen, stellen die neue Genossenschaft „Land-Leben.Drolshagen.“ vor. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Neue Wohn- und Mobilitätskonzepte. Bauland für junge Familien und bezahlbarer Wohnraum. Innovative Konzepte soll die Genossenschaft „Land-Leben. Drolshagen. eG“ nach den Vorstellungen der Stadt angehen.


Die Idee stellten Bürgermeister Ulrich Berghof, Michael Kirchner, Geschäftsführer der Immobilienentwicklungsgesellschaft Pyramis und Sparkassen-Vorstand Wilhelm Rücker am Dienstagnachmittag, 2. November, den Medien und dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vor. Wesentlicher Tagesordnungspunkt der zusätzlich anberaumten Sitzung: die Gründung der Genossenschaft mit den drei Partnern.

Ziel ist es, günstigen Wohnraum zu schaffen. Im freien Markt, so Bürgermeister Berghof „gehen die Kosten durch die Decke“. Weil die Stadt kein eigenes Know-how bei der Bewirtschaftung von Mietobjekten hat, kam der Immobilienentwickler Pyramis gerade recht.

Stadt bringt Bauland ein

Der Kontakt fiel Berghof nach eigenen Angaben Anfang des Jahres bei einer Infoveranstaltung per Video „vor die Füße“. Schnell sei klar gewesen, dass die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden als dritter Partner eine sinnvolle Lösung sei.

Die Stadt bringt Bauland ein – und zwar knapp 5.400 Quadratmeter am Buscheid), Pyramis steuert Planung und Entwicklungs-Expertise bei und die Sparkasse sichert die Finanzierung ab. So solle günstiger Wohnraum ohne Gewinnerzielungsabsicht und ohne Subventionen geschaffen werden, erläuterte Michael Kirchner, dessen Unternehmen bereits mehrere Projekte dieser Art vorweisen kann. Sie wurden unter dem Begriff „Detmolder Modell“ bekannt.

Arbeiten im Neubaugebiet Hützemert. von Rüdiger Kahlke
Arbeiten im Neubaugebiet Hützemert. © Rüdiger Kahlke

Kirchner setzt auf ein „Wir-Gefühl, wenn wir qualitätsbezogen Wohnraum für einzelne Projekte schaffen“. So könnten nachhaltige Wohn-und Mobilitätsformen umgesetzt werden. Denkbar wären eigene Ladesäulen, ein externer gemeinsamer Parkplatz oder ein Quartiers-Auto, das je nach Bedarf genutzt werden könnte. So müsse nicht jede Familie einen Zweitwagen für kurzfristigen Bedarf vorhalten. Der Projektentwickler gratulierte der Stadt, „dass sie den Mut hat, etwas in den Markt einzugreifen“.

Über die Bewertungskriterien für die Aufnahme in die Genossenschaft wird der Aufsichtsrat entscheiden. Berghof betonte, dass dabei „schon die Interessen der Stadt berücksichtigt“ werden sollten.

Auf zu neuen Ufern

„Wir werden uns aufmachen zu neuen Ufern“, kündigte der Bürgermeister im Pressegespräch innovative Konzepte an. Bei bereits bestehenden Genossenschaften liegen man bei den Kosten für die Nutzer etwa 30 Prozent unter den marktüblichen Preisen, so Pyramis-Geschäftsführer Kirchner. Man sei auch mit anderen Kommunen im Gespräch. Drolshagen sieht er aber als Leuchtturm-Projekt für Südwestfalen.

Positiv hat die Genossenschaftsidee am Dienstagabend der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt aufgenommen. Er gab einstimmig „grünes Licht“ für die Gründung der Genossenschaft. Bereits am Mittwoch soll der Rat entscheiden und den Weg damit frei machen.

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