Drolshagener Gesprächsabend mit Bürgermeister Ulrich Berghof
Heimatverein lobt offene Darstellung
- Drolshagen, 15.01.2018
Drolshagen. Ist Drolshagen auf einem guten Weg in die Zukunft? Antworten darauf bietet der Heimatverein für das Drolshagener Land alljährlich zu Jahresbeginn in dem Gespräch mit dem Bürgermeister Ulrich Berghof der Stadt an.
Bezüglich der Sekundarschule wies der Bürgermeister darauf hin, dass das Ganztagsgebäude in Betrieb genommen wurde. Die anderen Gebäude seien jedoch auch extrem renovierungsbedürftig. Dazu würden Mittel des Landes eingesetzt. Wichtig sei aber die Errichtung der Sekundarschule gewesen, da mit dieser Drolshagen eine weiterführende Schule erhalten könne.
Der Klimaschutz und gleichzeitige Einsparungen hätten sich mit dem Austausch der „Stromfresser“ Quecksilberdampflampen bei der Straßenbeleuchtung durch LED-Leuchten ausgezahlt. Der auf 19 Prozent gesunkene Energieverbrauch bewirke, dass sich bereits nach anderthalb Jahren die Investitionskosten von 185.000 Euro amortisiert hätten. Zudem ist die Stadt in ihren Einrichtungen zu 100 Prozent auf Ökostrom umgestiegen.
Berghof betonte die Notwendigkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energie, insbesondere der Windenergie. Allerdings sei das Stadtgebiet Drolshagen keine Region, in der ökonomisch sinnvoll Windenergie produziert werden könne. Ein ungezügelter Ausbau, auch und gerade durch internationale Investoren, sei glücklicherweiswe nicht möglich, da in Drolshagen eine Vorrangzone vorhanden sei. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass „Gelsenwasser“ entlang der Autobahn A4 in Sichtweite der Menschen im Iseringhauser Grund den Windradbau weiter plane.
Das Drolshagen und Olpe gemeinsame Industriegebiet Hüppcherhammer wird besser als zunächst vermutet genutzt. In anderen gemeinsamen Projekten allerdings, wie der Zusammenarbeit der Kommunen in Bereich von Verwaltung und Datenverarbeitung, zeigen sich erhebliche Schwierigkeiten. Insbesondere in Richtung Olpe betonte Berghof, dass das Kirchturmdenken aufhören müsse.
In seinen Ausführungen ging Uli Berghof auch auf die Gestaltung der Stadt ein. In kleinen Schritten wird der Marktplatz wieder seinem Namen gerecht als Ort des Wochenmarktes und Mittelpunkt kleinstädtischen Lebens. Dazu gehören sowohl die Feste als auch die Erweiterung der Außenfläche für das Eiscafé, verbunden mit der Hoffnung, dass auch bald wieder ein „Café am Markt“ eröffnet wird. Mit den Aktivitäten hob der Bürgermeister auch lobenswert die Tätigkeiten des „Drolshagen Marketing“ hervor.
Abschließend wies er auch noch einmal auf Förderungsmöglichkeiten für die Stadt hin, insbesondere auf den Leaderprozess zur Förderung der ländlichen Region, der schon der Eichener Mühle zugute gekommen ist. „Wenn Sie Ideen haben, wie die ländliche Region verbessert werden kann, sagen Sie es uns."
Am Schluss, aber nicht zuletzt stellte er den augenblicklichen Leitbildprozess und eine Zielentwicklung für die Stadt Drolshagen vor. Aus diesen Zielen und nicht mehr spontan, werden in Zukunft die entsprechenden Maßnahmen abgeleitet.
Besonders zu erwähnen ist die offene und ehrliche Darstellung, die der Bürgermeister geliefert hat, was auch auf eine gute Kultur der Zusammenarbeit schließen lässt. Das betont der Heimatverein in seiner Pressemittteilung. Das schließe auch die informellen Gespräche im Anschluss in der Gaststube des Heimathauses ein. Umso bedauerlicher sei, dass trotz mehrfacher Ankündigungen nur knapp 30 Personen dem Aufruf des Heimatvereins folgten.