Drolshagen schaltet um auf Öko-Strom

Einstimmiges Votum des Umweltausschusses


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Die Stadt Drolshagen will in Sachen Energieversorgung neue Wege gehen und künftig auf Ökostrom setzen. von Rüdiger Kahlke
Die Stadt Drolshagen will in Sachen Energieversorgung neue Wege gehen und künftig auf Ökostrom setzen. © Rüdiger Kahlke

Drolshagen. Die Rosestadt schaltet um auf Öko-Strom: Für den Zeitraum 2018 bis 2020 sollen neue Stromlieferverträge ausgeschrieben werden. Der Drolshagener Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt hat am Dienstagabend, 9. Mai, einstimmig für den Vorschlag der Verwaltung votiert, dabei zu 100 Prozent auf Strom aus erneuerbaren Energien zu setzen.


Bürgermeister Ulrich Berghof hatte zuvor betont, dass er „Öko-Strom politisch für geboten halte“. Er hoffe, dass der Ausschuss das mittragen werrden. Der Anregung von Axel Gosmann (SPD), dabei auf Energie aus Wasserkraft aus der Region zu setzen, kann wegen der Ausschreibungskriterien jedoch nicht entsprochen werden.
Europaweite Ausschreibung nötig
Aufgrund der Kosten von rund 285.000 Euro pro Jahr muss eine europaweite Ausschreibung erfolgen. Berghof ist durch den Vorratsbeschluss gehalten, den günstigsten Anbieter zu nehmen. Auch eine Ausschreibung alternativ für „normalen“ oder Öko-Strom sei nicht zulässig, erläuterte Kämmerer Rainer Lange. Die Auswahl müsse vorab getroffen werden.

Bisher, so Lange, habe der Öko-Strom-Anteil in Drolshagen bei 45 Prozent gelegen. Aufgrund der Erfahrungen des mit der Ausschreibung beauftragten Dienstleisters sei aber davon auszugehen, dass die mögliche Preisdifferenz nicht gravierend ist. Teilweise sei Öko-Strom preisgleich, teilweise sei ein Aufschlag in Höhe von sechs Prozent zu erwarten – bezogen auf den reinen Strompreis. Die Leitungs- und andere Kosten seien für beide Lieferarten identisch, so Lange. Angesichts der Liefermenge von rund 1,71 Mio. kW/h pro Jahr könnten im ungünstigen Fall Mehrkosten von 3.500 Euro entstehen.
Lange: Kooperation mit anderen Kommunen bringt nichts
Andreas Wigger (CDU) fragte, ob es bei der Ausschreibung nicht sinnvoll sei, auch hier mit anderen Kommunen zu kooperieren. Bei einem normalen Stromverbrauch, so der Kämmerer, sei dabei kein Vorteil, zu erwarten. Auch eine Auflösung der aus drei Losen bestehen Ausschreibung, die Winfried Behme (UCW) vorgeschlagen hatte, sei nicht möglich, erläuterte Lange. Es sei jedoch möglich, dass die Ergebnisse für jedes der drei Lose (städtische Gebäude, Herrnscheid-Schule und Straßenbeleuchtung) unterschiedlich ausfallen.

Die Ausschreibung soll zu einem Zeitpunkt erfolgen, „zu dem der Börsenpreis für Strom möglichst günstig ist“, heißt es dazu weiter in der Vorlage. Am 18. Mai wird sich die Stadtverordnetenversammlung mit dem Thema befassen und letztlich über die Ausschreibung entscheiden.
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