Drolshagen holt auf – Mehrheit für digitalen Sitzungsdienst
pdf-Dateien statt Papierstapel: Ratsarbeit wird digitalisiert
- Drolshagen, 22.09.2017
- Von Rüdiger Kahlke
Drolshagen. Alle sind noch nicht überzeugt. Aber Drolshagens Politiker setzen auf Digitalisierung. Mit dem Tagesordnungspunkt 12 „Einführung des digitalen Sitzungsdienstes“ will die Stadt zu den anderen Kommunen im KDZ-Verbund (Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein) aufschließen. 17 der 20 Städte und Gemeinden haben bisher schon die papierlose Gremienarbeit eingeführt.
Für die Nutzung oder Anschaffung privater Endgeräte (Tablets oder Notebooks) soll auf Antrag ein Zuschuss gewährt werden. Für die Investitionskosten sollen Stadtverordnete 300 Euro, sachkundige Bürger 150 Euro bekommen. Ein weiterer Zuschuss kann nach fünf Jahren gewährt werden. Als Grund wird in der Ratsvorlage die technische Entwicklung angegeben, mit der man Schritt halten müsse. Entsprechende Mittel sollen bereits in den Haushalt 2018 eingestellt werden.
Das neue System soll zunächst in einer Erprobungsphase parallel zum gewohnten Druck laufen. Mandatsträger, die dem digitalen Sitzungsdienst nicht zustimmen, erhalten ihre Unterlagen weiterhin in Papierform.
Die Verwaltung hatte die Einführung des digitalen Systems auch mit Kosteneinsparungen begründet. Diese Berechnung hielt Karl Rudolf Fölting (UCW) jedoch für „absurd“. Ohne den zeitlichen Aufwand für den Papierversand zu kennen, wurden dessen Kosten mit 8400 Euro pro Jahr angesetzt. Das entspricht in etwa den Kosten der Umstellung auf das neue System. Diese fallen in der Höhe aber nur einmal im Verlauf einer Legislaturperiode an.