DRK plant ab 2019 eigene Tafel für Drolshagen

Hauptausschuss vertagt Abstimmung


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 von Symbol Matthias Clever
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Drolshagen. Eine eigene Tafel für Bedürftige in Drolshagen ab 2019: Hinter dem Plan des DRK-Ortsvereins steht seit Donnerstagabend, 20. September, ein Fragezeichen. Die Verwaltung hatte in der Vorlage für den Hauptausschuss dafür Mittel eingeplant. Im Ausschuss gab es jedoch Bedenken, die vor allem die UDW geltend machte. Die CDU kündigte an, sich zu enthalten. Folge: Es kam nicht zur Abstimmung. Jetzt ist der Rat am 27. September am Zuge.


Der DRK-Ortsverband hatte beantragt, ab 2019 die mit Erfolge betriebene Kleiderkammer „Anziehpunkt“ um eine Lebensmittel-Ausgabe zu erweitern. Damit hätte Drolshagen eine eigene Tafel bekommen. An den geschätzten Kosten von 400 Euro für die Anmietung und den Betrieb zusätzlicher Räume wollte sich die Stadt mit einem dauerhaften monatlichen Zuschuss von 200 Euro beteiligen. Diese Mittel waren bereits zur Mitfinanzierung des Warenkorbes in Olpe vorgesehen. Derzeit müssen Bedürftige nach Olpe fahren, um sich mit günstigen Lebensmitteln versorgen zu können.
Konkurrenz oder Ergänzung?
„Die ehrenamtlich Tätigen sehen das als sinnvolle Ergänzung an“, begründet DRK-Vorsitzender Thomas Gosmann den Antrag. Die Tafel soll vierzehntägig in Drolshagen angeboten werden. Damit würde ab 2019 ein ortsnahes und niederschwelliges Angebot zur Verfügung stehen. In dem Zusammenhang lobte Gosmann den Willen des ehrenamtlichen Teams, dafür Freizeit einzusetzen. Eine Konkurrenzsituation sieht Gosmann ebenso wenig wie die Gefahr, dass Lebensmittel der Nutzung entzogen würden.

In seinem Antrag hatte das DRK auf die gute Akzeptanz der Kleiderkammer „Anziehpunkt“ hingewiesen und die Erweiterung um eine Tafel als wünschenswert bezeichnet. 550 Drolshagener, die Sozialleistungen beziehen, gelten als Klientel einer Tafel. Eine „Eröffnung zu Jahresbeginn 2019 wäre realistisch“, heißt es im Antrag des DRK. Es seien noch finanzielle Grundlagen zu klären, so Thomas Gosmann im Gespräch mit Lokalplus. Er machte aber auch deutlich: „Wir stehen mit Volldampf in den Startlöchern.“
Klärendes Gespräch geplant
„Unstimmigkeiten“, gab Bürgermeister Ulrich Berghof nach der Sitzung des Hauptausschusses als Grund dafür an, dass eben noch nichts beschlossen wurde. Die neue Tafel in Drolshagen und der bisherige Warenkorb Olpe würden auf die gleichen Lieferanten und Sponsoren angewiesen sein. Einerseits könne er sich eine Tafel in Drolshagen gut vorstellen, so Berghof. Andrerseits könne dies auch, da man sich untereinander im Ort kenne, eine Hemmschwelle sein, die Tafel zu nutzen. Argumente, die UDW-Fraktionschef Dr. Christoph Buchholz vorgetragen habe, könne man nicht vom Tisch wischen. Dazu gehört auch, dass Geld für Miete aufgewandt werden müsse, das dann an anderer Stelle fehle.

Eine Klärung, ob es Sinn macht, zwei Einrichtungen parallel zu betreiben oder abzuschätzen, ob eine Konkurrenzsituation zu erwarten ist, soll ein Gespräch mit der Leiterin des Olper Warenkorbs, Lieselotte Harnischmacher, und dem DRK-Vorsitzenden Thomas Gosmann bringen. Berghof geht davon, dass der Rat sein Votum auch daran ausrichtet, wie sich eine Drolshagener Tafel auf den Warenkorb auswirken würde – Ausgang offen. Berghof: „Es ist gut, dass diskutiert wird.“
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