DRK Drolshagen kritisiert Ratsbeschluss zum Tafel-Projekt
Stellungnahme
- Drolshagen, 18.10.2018
Drolshagen. Nach der Berichterstattung über den Plan des DRK Ortsvereins, eine Tafel für Drolshagen errichten zu wollen, nehmen Sebastian Kühr, Rotkreuzleiter, und Mattihas Wintersohl, 2. Vorsitzender, erstmals mit einer Presseerklärung Stellung zu diesem Thema:
Nach der Schließung der Notunterkunft stand für unseren Ortsverein und den ehrenamtlichen Helferinnen der Kleiderkammer schnell fest, dass diese weiter als Sozialkaufhaus für die Drolshagener Bevölkerung bestehen bleiben wird. Und schnell zeigte sich, dass diese Idee genau richtig war: Der Zulauf war viel größer als erwartet. So zog der „Anziehpunkt“ im Sommer 2017 in wesentlich größere Räumlichkeiten des ehemaligen „Eisenwerk Sauerland“ um.
Was viele jedoch nicht wissen: Wir sind als eingetragener Verein selbstständig und benötigen für alle unsere Ausgaben auch entsprechende Einnahmen. Wir werden nicht – wie die Freiwillige Feuerwehr oder das THW - von der Kommune bzw. dem Staat getragen. Wir sind auf Einnahmen aus Spenden, Sanitätsdiensten, Blutspenden, Altkleidern usw. angewiesen.
So betreiben wir beispielsweise schon das „Helfer vor Ort“ Projekt, bei dem unsere Helfer gleichzeitig mit dem Notarzt aus Olpe alarmiert werden, um die Hilfsfrist in Notfällen so gering wie möglich zu halten. Für die Drolshagener Bevölkerung ist dieser Dienst schon völlig kostenlos.
Schade finden wir auch, in welches Licht wir während der Berichterstattungen der letzten Wochen gestellt wurden. Es war niemals unsere Absicht, mit dem Warenkorb in Olpe in Konkurrenz zu treten oder - wie unserer Meinung nach zynisch bemerkt wurde – Lebensmitteltourismus zu fördern oder Lebensmittelkannibalismus zu betreiben.
Dies sind lediglich 10 Prozent derjenigen Drolshagener, die zum Kreis der Anspruchsberechtigten gehören. Mit einer Drolshagener Tafel könnten mehr bedürftige Mitbürger erreicht werden, die wegen der räumlichen Distanz den Warenkorb in Olpe zurzeit nicht nutzen. Immerhin wohnen 40 Prozent der Drolshagener im Kernort, weitere 9 Prozent im Ortsteil Hützemert.
Wir haben von Oktober 2015 bis März 2016 die Notunterkunft „In der Wünne“ selbstständig betrieben. Allein diese Herausforderung hat gezeigt, wie engagiert und leistungsfähig unsere ehrenamtlichen Helfer sind. Auch der Hinweis des Fraktionsvorsitzenden der UDW-Fraktion im Rat, unsere Helferinnen können ja den Warenkorb in Olpe ehrenamtlich unterstützen, konnten wir nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen.
Aufgrund der Versagung dieser finanziellen Hilfe für uns, werden wir den gesteckten Zeitplan zur Errichtung einer Tafel für Drolshagen zum Jahresbeginn nicht einhalten können und stellen die Umsetzung des Projekts zunächst terminlos. “